Titel: Bitte nicht öffnen – Schleimig | Autor*in: Charlotte Habersack
| Genre: Kinderbuch | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 26.5.2017
| Seitenzahl: 240 Seiten | Preis: 8,00 Euro Taschenbuch

Nemo kann es nicht fassen. Vor der Haustür liegt ein neues Paket mit dem Aufdruck „Bitte nicht öffnen“. Schon wieder! Doch diesmal ist alles anders: Der grüne, sprechende Pupsschleim darin hat ganz besondere Fähigkeiten und bringt Nemo auf eine verrückte Geschäftsidee. Er und seine Freunde denken gar nicht mehr daran, das verlorene Spielzeug nach Hause zurück zu bringen. Und während die Stadt von Schleimregen heimgesucht wird, haben Nemo und Fred nur noch eines im Sinn: Mit Schleimis Hilfe wollen sie Millionäre werden.

Dieses Buch hat einen unerwarteten Sog.

Es ist schon wieder passiert! Gerade noch freute sich Nemo auf das Wochenende und vor allem auf den Film, den er zusammen mit seinen Freunden schauen will, da liegt ein weiteres seltsames Päckchen vor seiner Tür. Und da die Neugierde siegt, öffnet er es gemeinsam mit seinem besten Freund Fred. Im Päckchen liegt einer der beliebten Pups-Schleime, welcher genau wie der Yeti Icy zum Leben erwacht und ein erneutes Wetterchaos über den verschlafenen Ort Boring hereinbrechen lässt. Doch diesmal scheint alles gar nicht so schlimm zu laufen. Immerhin ist Schleimy ziemlich gut für die Haut und die Jungs wittern eine ungeahnte Geschäftsidee. Doch zwischen den verdienten Euros beginnt nicht nur ihre Freundschaft zu leiden, sondern auch das finden von Schleimys Besitzer
Schleimig aber unbedenklich
Vor Jahren habe ich den ersten Teil gelesen und hatte ziemlich viel Spaß mit Nemo, Fred, Olga und dem Yeti. Die drei sind mir ans Herz gewachsen, dem Abenteuer hing ein Hauch von Moral inne und war bis zum Ende spannend. Nun habe ich endlich mal nach Band 2 gegriffen und war einfach wieder direkt drin. Diesmal stürzt der langweilige Ort Boring in ein Regenchaos, als die Freunde das neue Päckchen öffnen. Darin befindet sich ein Schleim, der nicht nur Olga als seine Mutter erwählt, sondern auch ziemlich gut als Hautpflegeprodukt funktioniert. Die Jungs wittern sogar eine Geschäftsidee und beginnen, den wachsenden Schleim in Portionen zu teilen und zu verkaufen. Olga ist hier diesmal die Vernünftige, doch die Jungs sind etwas geblendet von all dem Geld und dem, was sie damit kaufen könnten. Dabei übersehen sie aber auch, dass all der Regen immer mehr Nachteile für die Bewohner bringt.
Geld alleine macht nicht glücklich
Die Mischung aus Humor und Spannung, gewürzt mit etwas Ernst, fand ich toll. Gerade das Thema Geld und Freundschaft wird verständlich verarbeitet. Die drei müssen sich gegen Ende genau dazwischen entscheiden. Dazu kommt der Regen, der immer mehr zum Problem wird und sogar Nemos Vater in diesem Zug verletzt wird. Auch Fred muss es später einsehen, dass ihm all das nicht so guttut, wie es auf den ersten Blick scheint. Nicht nur, weil er plötzlich droht, ganz alleine dasteht. Am Ende wird es sogar noch einmal richtig spannend, als sich die drei heldenhaft einem Erwachsenen in den Weg stellen müssen.

Band 2 hat etwas weniger Tempo zu bieten, doch das schadet dem Buch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich fand das Thema Freundschaft und Geld gut eingewoben und das Erfolg auch einen bitteren Beigeschmack haben kann. Die Spannung geht dabei natürlich nicht verloren und auch wenn ich selbst mir wohl keinen Schleimy wünschen würde, ist das glibberige Ding doch irgendwie ziemlich süß.

