Schwarze Wacht

Titel: Die schwarze Wacht | Autor*in: Richard Schwartz
| Genre: Fantasy | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 29.8.2025
| Seitenzahl: 544 Seiten | Preis: 18,00 Euro Broschur

1632: Zwischen den herrschenden Häusern in Europa brodelt es. Doch nicht nur Menschen, sondern auch Vampire und Werwölfe lenken das politische Geschehen. Als ein Teil der spanischen Königsfamilie einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer fällt, gibt es nur eine Überlebende: die junge spanische Infantin. In den kargen Gemäuern der Schwarzen Wacht, einer mysteriösen Assassinen-Gilde, lässt sie sich zur Kriegerin ausbilden. Unter dem Decknamen Eva verfolgt sie eisern ein einziges Ziel: den Mörder ihrer Familie zu finden und die Toten zu rächen …

Historisches Europa mit Magie, Werwölfen und Vampiren

„Ich mag ein Mörder sein“, sagte Insbrucker erhaben. „Aber ich habe meine Prinzipien. Ich töte keine Kinder … und vergreife mich nicht an Wehrlosen. Es liegt keine Ehre darin.“

Eva hätte in dieser Nacht sterben müssen, als ihr Onkel ihre Familie verraten und selbst nach dem spanischen Thron gegriffen hat. Doch Nero rettete ihr Leben, indem er ihr das Blut eines Vampirs verabreichte. Eines sehr alten Vampirs und noch dazu eine viel zu hohe Dosis für so ein junges Kind. Doch wie durch ein Wunder überlebte Eva auch dies und wächst nun als Mündel des Königs in der Schwarzen Wacht auf. Lässt sich, genau wie andere Kinder, zur Kriegerin ausbilden. Doch anders als die meisten dieser Kinder, überlebt sie die gnadenlose Ausbildung, findet sogar eine Freundin und beginnt schon bald, mit scharfem Geist und unerschütterlicher Ruhe die Fäden ihrs Rachefeldzugs zu weben.

Freund und Feind

Ich habe selten eine Geschichte gelesen, in der Freund und Feind, Schwarz und Weiß, so verdammt dicht beieinanderlagen wie hier. Denn es gibt Figuren, die man nach dem ersten Teil des Buches ganz klar zur Feindesseite zählt, nur um sie dann so verdammt lieb zu gewinnen. Denn man muss bald begreifen, dass es einen Unterschied macht, ob jemand nur einen Befehl ausführt oder selbständig den Plan auf die Beine stellt. Leider darf ich euch den Namen dieser Figur nicht verraten, weil es doch ein recht gemeiner Spoiler wäre, doch ich glaube, ihr werdet es bald schon merken, wenn er erneut auftaucht.
Sowieso ist die ganze Charakterentwicklung ein starker Part dieses Buches, denn jede Handlung hat nicht nur Konsequenzen, sondern beeinflusst gleich mehrere Fronten gleichermaßen. Sei es nun ein Attentat, das schiefgelaufen ist und so plötzlich unerwartete Verbündete schafft, oder eine leise Erinnerung an die Grausamkeit eines Kindes.

Eva

Auch wenn es Kapitel und Passagen aus anderer Sicht gibt, so ist Eva doch unsere Protagonistin. Sie ist unglaublich klug, lotet noch selbst aus, welche Fähigkeiten das Vampirblut in ihr wachgerufen hat, und ist so direkt, dass sie nicht einmal vor einem König bereit ist, die Wahrheit in weniger drastische Worte zu packen. Außerdem hält sie Lügen für Zeitverschwendung und tut es deswegen nicht. Diese starke, selbstständige junge Frau, die ihren ganz eigenen Gerechtigkeitssinn besitzt, verfolgen wir 10 Jahre in diesem Buch. Kämpfen mit ihr, lösen verzwickte Rätsel und durchlaufen die harte Ausbildung der schwarzen Wacht. Und ich habe jede Sekunde geliebt! Denn Eva ist ein ganz eigener Charakter und ich freue mich sehr auf ihren weiteren Werdegang.

Hier muss ich ja sagen, dass ich tatsächlich davon ausging, dass es ein Einzelband ist, da ich nirgendwo einen Reihenverweis gefunden habe. Nach dem Ende muss ich aber sagen: Es wird definitiv mindestens noch einen weiteren Band geben. Wir müssen uns also noch nicht ganz von Eva und den anderen verabschieden. Mag nur zu hoffen sein, dass wir nicht zu lange auf den Nachschub warten müssen.

„Schwarze Wacht“ ist alleine in seiner Mischung komplett süchtig machend. Die verzwickte Politik, die Intrigen, Evas eigene Ziele und die Vielzahl an großartig geschriebenen Figuren lassen einen einfach nicht mehr los. Dazwischen wechseln sich Blut, schnelle Kämpfe, überraschende Rätsel und auch Humor ab und verleihen der ganzen Welt eine herrlich dichte Stimmung. Das Buch umfasst dabei grob 10 Jahre und am Ende hat man das Gefühl, hier doch erst an der Oberfläche des Ganzen gekratzt zu haben.

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