Titel:Nebelmacher Reihe: Ja – Erster Band der – Totenkaiser – Reihe Sprache: Deutsch Autor: Bernhard Trecksel Verlag: blanvaletGenre: Fantasy ISBN: 978-3-7341-6032-5 Preis: 13,99 $ (D) Klappenbroschur Seiten: 512 empfohlenes Alter: ab 15 Jahren Erschienen: 22. Juni 2015 Leseprobe
Lohn und Geld waren unerheblich. Sie waren eine Notwendigkeit, ebenso wie der Rapport, den er seinen Auftraggebern leistete. Aber das wahre Vergnügen, die wahre Berufung lag in der Jagd an sich.
Clach, genannt »Totenkaiser«, ist ein Nebelmacher. Diese meisterlichen Assassinen töten im Dienste der Göttin des Mordens nicht nur den Körper, sondern können auch die Seele vernichten. Clach hat gerade einen Auftrag abgeschlossen, da erfährt er Ungeheuerliches: Seine Tötungen waren gar nicht von der Göttin sanktioniert – und damit wider ihr Gesetz! Clach macht sich auf die Jagd. Irgendjemand wird für diese Täuschung bezahlen. Doch der Totenkaiser ist längst selbst der Gejagte …
Noch ehe ich meine kleine Schwäche für Clach entwickelt habe, hab ich mich ja in dieses Cover verliebt. Die Pose, die Stimmung. Einfach wunderbar. Dann die Tatsache, dass das Gesicht nicht wirklich zusehen ist und so jeder das „fehlende Teil“ selber ergänzen kann, gefällt mir. Es lässt eben auch der Fantasy ihren Spielraum. Dazu die ganzen Details an Kleidung, das Funkeln auf der Klinge. Ein Cover, das seinesgleichen sucht!
Erster Satz – Die Herrin Pavosa Maren war gerade einmal sechzehn Jahre als, als sie starb.
Clach ist der Totenkaiser. Gefürchtet, gehasst und geachtet gleichermaßen. Denn er ist nicht nur ein Assassine, nein! Er ist der absolute Tod! Denn als Nebelmacher besitzt er die Gabe, nicht nur den Körper seiner Beute zu töten, sondern auch seine Seele.
Und Clach liebt die Jagd.
Als er nach einem Jahr zurück in den Tempel der Todesgötting kehrt, trifft ihn der Schlag. Alle seine letzten Tötungen waren nicht von der Botin der Göttin in Auftrag gegeben wurden und damit wieder des Gesetzes. Er ahnt Intrige doch noch, ehe er seinen nächsten Schritt planen kann, ist er plötzlich selbst die Beute . . .
Und so sah auch niemand, wie sich der dichte Bodennebel über der Blutspur schloss. Ein wogenes Grau, das von einem Eigenleben erfüllt schien. Als es sich zurückzog, war das Blut verschwunden.
Morven ist Templerin des Lichtfürsten und wünscht sich nichts sehnlicher als Freiheit und die Anerkennung ihres Vaters. Als sie jedoch einen Auftrag in den Sand setzt, schlagen Scham und Wut über ihr zusammen. Die nächsten Tage werden zur Hölle auf Erden für sie. Kann es noch schlimmer komm? Ja, denn bald stellt sich ihr die Wahl zwischen Sterben oder Kämpfen. Denn jemand muss die Wahrheit erfahren . . .
Wenn ich jetzt ohnmächtig werde, finde ich mich zusammen mit meiner Leidensgenossin nebenan in den Klauen dieser Tiere wieder. Durchhalten, Morven. Du schaffst das.
Ormgairs eigener Übermut hatte ihn dazu gebracht, seine Feinde zu tief in den Nebel zu verfolgen. Er hätte sie alle viel eher töten sollen. Doch der Wunsch nach Legende und Ruhm hatte ihn geblendet. Nun gab es kein zurück mehr. Ihm blieb nichts mehr. Nichts außer diesem Schwert in seiner Hand und einem Ziel. Er würde den Totenkaiser finden und töten. Nur so konnte er seine Ehre vor den anderen Clans wieder herstellen. Doch ist das wirklich sein eigener Wunsch?
Doch traf das Gift des Nebels nur jene aus den Pentae und die Diadochen. Die Söhne der Wildnis aber, die stets und voller Eifer die Titanen verehrt hatten, zeigten sich ebenso immun wie alles, was da kreucht und fleucht.
Greskegard ist dem Totenkaiser auf den Versen. Seit gut 10 Jahren Jagd er hinter dem Assassinen hinterher. Es schien wie ein spöttisches Spiel zwischen ihnen zu sein. Doch der Inquisitor weiß, er muss Clach in die Finger bekommen. Lebend! Denn nur so würde er seine Rache bekommen, auf die er schon so sehnsüchtig wartet. Doch Clach ist keine Ratte, die einfach so in die nächste Falle tippt.
Der Nebelmacher ist wirklich High-Fantasy vom feinsten. Wir haben Aktion, Intrigen, Blut – so einiges an Gedärm und anderen unschönen Details-, und alles verwoben mit einer Story, die wohl keinen Wunsch offen lässt. Dabei schafft Bernhard Trecksel eine Stimmung, die nicht abreißt, wenn er zwischen den Charakteren hin und her wechselt. Ganz im Gegenteil. Man switcht einfach mit, hat aber immer die anderen noch im Kopf. Ist mittendrin erkennt Personen nur anhand von Beschreibungen wieder, selbst wenn des ein Nebenchara ist, der eben nur als Sandsack herhalten durfte. Und diese Lebendigkeit hat mit an dieses Buch regelrecht gefesselt. Hat mich mit grübeln lassen, hat mich auf Irrwege geführt und am Ende vollkommen überrascht zurück gelassen.
Wie ihr bestimmt schon in meinem Handlungsteil gesehen habt, mangelt es uns wirklich nicht an Personen. Anfängliche Skepsis ob sich die Storys dann nicht zu sehr überschneiden oder einfach verlaufen kann ich verstehen, aber auch gleich aus der Welt räumen. Diese Personen laufen eigentlich die ganze Zeit „nebeneinander“ und verfolgen fast alle das gleiche Ziel. Die meisten vollen meinem lieben Clach an den Kragen. ^-^ Und stolpern dabei in etwas viel viel größeres hinein ohne es auf Anhieb zu bemerken. Aber wo es so viele sind, sind sie auch vollkommen eigenständig in Charakter und Tun. Da haben wir Clach, der voll kontrollierter ruhe und Jagdeifer seiner Beute nachstellt. Dann den Wilden, der alles auf eine Karte setzt und wieder lernt zu vertrauen, nur um dann in ein noch tieferes Loch zu fallen. Der Inquisitor, der von Rache zerfressen jedes andere Opfer als gerechtfertigt ansieht und Morven, die im inneren wohl noch ein Kind ist, das sich nach der Beachtung ihres Vaters sehnt.
Wirft man all diese Eigenschaften – und noch einige mehr – in einen Topf, gibt ihnen Vergangenheit und Hintergrund, kommen dabei solche wunderbaren Figuren heraus.
Zu behaupten, dass Ich dieses Buch liebe, ist eigentlich untertrieben. Ich verehre es regelrecht. Clach ist mein absoluter Liebling, aber auch die anderen Parteien versteht man und – das passiert mir ja nun wirklich nicht häufig – Ich war wirklich nah am Wasser gebaut als dieser eine Nebenchara das zeitliche segnete und habe bis zum Ende gehofft, das Rettung kommt. Ich finde, das zeigt gut wie auch die Nebencharas ausgebaut wurden.
Aber auch die Stimmung in diesem Buch. Eigentlich kann man sich nie sicher fühlen. Nie herrscht ruhe oder stille. Immer passiert etwas. Immer steht das eigene Leben auf der Kippe. Intrigen und Tod gehen Hand in Hand und ziehen ihre Fäden fester. Gerade zum Ende hin hätte Ich – und habe Ich – Fluchen können. Dieses Ende!!! Das ist doch reine Quälerei! Denn wo das Buch schon super war, so hielt das Ende ein Versprechen parat, dass es gerade erst anfängt. Wie kann man das seinen Lesern antun?
Ein genialer erster Band, der die Messlatte für den nächsten Teil sehr hoch setzte. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, wieder mit Clach in den Schatten unterwegs zu sein.
6 von 6 Krümeltörtchen bekommt der Totenkaiser und seine „Freunde“ für dieses Abenteuer der Extraklasse. Aber wie gesagt, es geht gerade erst los!