Sternschnuppenstunden

Titel: Sternschnuppenstunden | Autor*in: Rachel McIutyre | Genre: Jugendbuch | Verlag: Magelan | Erscheinungsdatum: 20.2.2015 | Seitenzahl: 304 Seiten
| Preis: nur noch gebraucht

Wie wehrt man sich gegen fiese Sprüche und gemeine Angriffe? Aus bitterer Erfahrung weiß Lara: gar nicht. Denn alles, was sie versucht hat, hat ihre Lage nur noch schlimmer gemacht. Deswegen hält sie still, zieht den Kopf ein und fragt sich, ob sie nicht doch schuld ist an der ganzen Misere.
Das ändert sich, als sie Ben trifft. Die Stunden mit ihm sind bald die einzigen Lichtblicke in Laras Leben. Durch seine Augen sieht sie sich in einem neuen Licht: Sie ist klug, witzig und hübsch, und was ihr passiert, ist Mobbing der übelsten Sorte. Gemeinsam suchen sie einen Ausweg aus Laras Situation. Und es könnte ihnen gelingen, wäre da nicht ein Problem: Ben ist Laras Lehrer.

Jedes Kapitel tut auf seine ganz eigene Art und Weise weh.

Preisfrage: Was schenkt man einer fünfzehnjährigen ohne Sozialleben?
Antwort: Natürlich ein Tagebuch.

Dieses Buch tut weh und ja, es will es auch. Es beschreibt schonungslos und ungeschönt wie Mobbing aussieht. Lässt einen Laras Hilflosigkeit nachfühlen und zeigt gut auf, wie die Mobber systematisch Selbstvertrauen zerstören, einen Menschen kaputt machen, und sich dann noch irgendwie im Recht sehen. Es zeigt, wie blind Eltern und ja, auch Lehrer sein können. Weil es bequemer ist es nicht zu sehen oder weil sie so in ihre eigenen Sorgen verstrickt sind, dass sie blind für alles andere sind.

Nieder mit den Mobbern!!

Dieses Buch hat mich echt getroffen und ich habe ziemlich lange für gebraucht. Nicht weil es mega komplex war, sondern weil ich so sehr mit Lara mitfühlen konnte, dass ich es manchmal einfach beiseitelegen musste. Dass das ganze als Tagebuch geschrieben ist, bringt sogar noch mehr Gefühle rüber. Ich spürte Laras Wut, ihre Hilflosigkeit und ihre ständige Angst. Als jemand, der auch jahrelanges Mobbing in der Schule erlebt hat, weiß ich wie es ist, sich am liebsten unsichtbar machen zu wollen. Rückblickend gesehen bin ich froh, dass es damals weder Facebook noch hochauflösende Kameras gibt. Mit diesen Werkzeugen können Kinder/ Jugendliche/ Erwachsene eine ganz neue Stufe an Grausamkeit erreichen.

Keine Angst vor der Liebesgeschichte.

Ehrlich. Ich hatte es schon ganz gewaltig. Angst davor, dass die Liebesgeschichte die ernsthafte Stimmung des Buches in einen Witz verwandelt. Angst, dass am Ende nur noch Kinnpartien und schmachtende Blicke wichtig sind und ich wurde so überrascht. Die Liebesgeschichte läuft sehr zart ab und definitiv nicht so, wie man denkt. Fast war ich etwas traurig und doch kann ich vor dem Realismus der Story nur den Hut ziehen. Auch vor Ben, dem Lehrer, will ich mich verneigen. Er und Lara gehen einen, in vielen Augen, falschen Weg und doch wäre sie ohne ihn vielleicht ganz schlimm geendet. Er ist ihr Anker. Eine Person, die sie in diesem Teil ihres Lebens kaum hätte dringender brauchen können und so war ich fast etwas wütend darüber, was Menschen in diese Geschichte hineininterpretiert haben. Da verstehe ich Lara erneut sehr gut.

Dieses Buch findet ihr nur noch gebraucht auf Deutsch und ich kann kaum sagen, wie schade ich es finde. Das ernste Thema und die wahre, schonungslose Art der Geschichte hätten in meinen Augen mehr Raum verdient. Gerade, weil sie nicht romantisiert oder durch Floskeln verharmlost wird. Sie ist echt und ja, teilweise auf ihre Art auch grausam. Aber genau so ist Mobbing. Es ist dunkel und hässlich und zerstört über Jahre etwas in der betroffenen Person. Etwas, das nur sehr, sehr langsam wieder zurückkommt.

!!Nur noch gebraucht erhältlich!!

Auch besprochen bei: Favolas Lesestoff, Die Buchblogger

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