Nacht

Titel: Nacht | Autor*in: Thomas Sagger
| Genre: Krimi| Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 2.10.2023 |
Seitenzahl: 416 Seiten | Preis: ab 16,99 Euro Hardcover

Ein grausiger Leichenfund schreckt das beschauliche Jütland im Süden Dänemarks auf. In die Brust des Toten, der aus dem Leichenschauhaus entwendet wurde, ist Grandberg eingeritzt, der Name der mächtigsten Familie im Dorf – und des örtlichen Polizeichefs. Und neben der Leiche steckt eine Schaufel im Boden, die ein mörderisches Geheimnis enthüllt: das Massengrab eines Serienkillers, der seine jungen Opfer mit kochender Milch verbrühte.
Weil Kommissar William Grandberg wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln darf, werden die Sonderermittler der Task Force 14 aus Kopenhagen geschickt: David Flugt, eben erst von einem traumatischen Undercover-Einsatz in Rumänien zurückgekehrt, und sein exzentrischer Kollege Lucas Stage. Was sie herausfinden, ist schlimmer als jeder Alptraum …

Verstörend, Gerissen und voller Fallstricke

Der Geruch verursachte Jenny eine Gänsehaut

Ein Leichenfund auf einer alten Wallanlage, ein Spaten an der richtigen Stelle und ein Massengrab neueren Datums. Und wäre das noch nicht genug gewesen, ist der Name Grandberg tief in den Körper des Toten geschnitten. Ein Hinweis, den die anrückende Polizei kaum ignorieren kann und doch liegt vorsichtig in der Luft. Denn Grandberg ist ein Name, der mit Macht verbunden ist. Eine mächtige Familie, die ihre Finger in vielen Geschäften in Jütland hat. Eine Familie, die sich niemand bedenkenlos zum Feind machen will. Eine Familie, die mehr als eine dunkle Stelle in ihrer Geschichte hat . . .

Lügen und Hass

Die Menge an Lügen, Halbwahrheiten, und Verbrechen, welche sind zwischen diesem Buchdeckel verstecken, ist immens. Sie reihen sich aneinander und verlockten mich schnell dazu, meine eigenen Annahmen immer und immer wieder zu korrigieren. Denn immer fehlen kleine Details, die Szenen plötzlich ganz anders darstellen. Dazu haben wir tiefe Charaktere auf jeder Seite, die sich hinter Masken verstecken, die nur sehr wenige Risse bekommen. Gerade zum Ende, genauer gesagt der letzte Satz, ließ mich vollkommen fassungslos zurück. Denn wieder machte es Klick in meinen Gedanken und mir offenbahrte sich eine ganz neue, erschreckende Nachricht.

Familie

Gerade die Geschichten rund um die Grandbergs nehmen bald unglaublich schockierende Tiefen an und man merkt, dass dort schon viele Jahre zuvor ziemlich viel schiefgelaufen ist. Das sich etwas durch dieses Blut der Familie frisst wie ein schattenhaftes Monster. Und jede Wahrheit, die man ausgräbt, ist dunkler als die vorherige. Das bedeutet aber nicht, dass man schnell auf den Täter kommt. Oh nein! Ich lag meilenweit daneben, habe mich auf den letzten Seiten so auf einen eingeschossen und hätte nie erwartet, dass es sich binnen weniger Seiten nochmal komplett dreht. All das macht das Buch zu einem grausamen Vergnügen, bei dem man sich nie wirklich sicher sein kann. Etwas, das gerade der Schluss gekonnt beweist.

Die Geschichte ist grausam, wenngleich sie nicht in eine richtige Schlachtplatte abdriftet. Stattdessen verwebt sich hier Brutalität mit psychischen Elementen und schafft etwas ganz Eigenes. Die dichte Handlung der Geschichte, die vielschichten Figuren und vor allem die Stimmung machen es schwer sich von den Seiten zu lösen. Und dann gibt es den letzten Satz, der einen einfach vollkommen fassungslos zurücklässt. Denn plötzlich macht es: Klick.

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