Titel: Jadecity | Autor*in: Fonda Lee
| Genre: Fantasy | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 2.5.2023 |
Seitenzahl: 656 Seiten | Preis: ab 16,99 Euro Broschur
Seit Jahrhunderten ist die magische Jade das Lebenselixier der Insel Kekon. Ihretwegen wird gekämpft, gestohlen und gemordet, denn sie verleiht den ehrenhaften Grünblutkrieger ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Doch nun ist eine mächtige Droge aufgetaucht, die es auch Fremden ermöglicht, die Jade zu nutzen. Diese neue Bedrohung für Kekon lässt die alten Blutfehde zwischen den rivalisierenden Familien Kaul und Ayt eskalieren. Wem wird es gelingen, den Jademarkt zu beherrschen und die Bezirke unter seinem Schutz zu verteidigen? Der Ausgang des Clan-Krieges wird über das Schicksal von ganz Kekon bestimmen …
Dieses Buch ist ziemlich speziell.
Gold und Jade gehören niemals zusammen.
Jade hatte für Kekon schon immer eine besondere Bedeutung. Sie war Grund für Kriege und sicherte den Frieden. Sie brachte Geld und Neid gleichermaßen. Sie gibt den Grünblutclans Macht, fördert aber auch den Unfrieden. Sie ist Glück und Unglück in einem. Und auch jetzt brodelt wieder neue Unruhen zwischen den beiden großen Clans. Das merken auch gerade Hildo, Lan und Shae. Die Geschwister, welche anders kaum sein konnten und ihre eigenen Differenzen haben, müssen sich plötzlich alleine einer riesigen Intrige, welche das Bild Kekons für immer verändern könnte, entgegenstellen. Und nicht alle werden diesen Kampf überleben.
Nicht für jeden etwas
Jadecity setzt für ein Fantasybuch auf eine eher ungewöhnliche Mischung. Nicht einmal, weil es eine Mischung aus Fantasy und Mafia ist, sondern eher, weil sich die Fantasy nur auf die Jade und ihre Kräfte beziehen. Es gibt keine großen Kämpfe, keine Magie im eigentlichen Sinne. Stattdessen stehen Intrigen, Lügen, Tode und Versprechen im Vordergrund. Dazu die drei Geschwister, welchen man folgt und gleichzeitig noch diesem oder jenem ein paar Kapitel lang über die Schulter blickt. Die Struktur der Clans, der ganzen Politik inklusive einiger umliegender Länder, die scharf auf die Jade sind, ist tief und komplex. Man muss es also mögen, sich wirklich mit der Geschichte einzulassen und auch mal 150 Seiten zu lesen, ehe es wirklich losgeht. Tut man das aber, bemerkt man, wie komplex auch die Charaktere und ihre eigenen Geschichten und Wünsche aufgebaut wurden. Und alle haben Einfluss auf die Entscheidungen und den Weg, den der Clan geht.
Jadecity ist keine einfache Lektüre. Sie verzeiht es nicht, nebenher noch in anderen Geschichten zu versinken. Dafür gibt dir das Buch zu viele Informationen und Figuren in die Hand. Die Geschichte breitete sich dabei langsam vor der aus, und man erkennt bald, dass hier droht, alles vor die Hunde zu gehen. Aus Gier und Selbstüberschätzung. Doch obwohl ich Spaß damit hatte, war es mir doch an so mancher Stelle zu langsam. Ich denke, ein Teil von mir hat einfach darauf gelauert, dass sich die Jademagie mal irgendwie anders zeigt. Der Mafia-Anteil war einfach sehr dominant.
