Titel: Ferryman – Der Tod ist nur der Anfang | Autor*in: Justin Cronin
| Genre: Belleristik | Verlag: Goldmann | Erscheinungsdatum: 30.5.2024 |
Seitenzahl: 720 Seiten | Preis: ab 28,00 Euro Hardcover
Die Inseln von Prospera liegen in einem riesigen Ozean, idyllisch abgeschieden vom Rest der Menschheit. Die Bewohner genießen ein unbeschwertes Leben voller Privilegien, umsorgt von dienendem Hilfspersonal. Neigt sich die Lebenszeit der Prosperaner dem Ende zu, werden sie auf eine geheimnisvolle Nachbarinsel geschickt, um dort neu gebootet zu werden und ein weiteres Leben zu beginnen. Proctor Bennett ist der Fährmann, der die Prosperaner dorthin geleitet. Er hat seine Arbeit nie in Frage gestellt, bis er eines Tages eine kryptische Nachricht erhält. Sie bestätigt, was er insgeheim immer befürchtet hat – denn sie birgt eine Wahrheit, die das Schicksal der Menschheit auf ewig verändern wird …
Man braucht auf jeden Fall einen langen Atem.
Jetzt ist alles fort, alles verloren.
Prospera ist ein Paradies. Wohlstand, Glück, Zufriedenheit. Es gibt keine Kranken und der Tod wurde schon längst besiegt. Denn nähert sich ein Mensch einem bestimmten Gesundheitswert, wird er mit einem Schiff zur sogenannten Aufzucht gebracht, wo er sein Leben einfach resetet und als junger Mensch, ohne störende Erinnerungen, zurück nach Prospera segelt.
Auch Proctor lebt hier und hat das System nie infrage gestellt. Bis sein Vater zur Aufzucht geschickt wird und seinem Sohn ein paar letzte, scheinbar wirre Worte hinterlässt. Und plötzlich sieht er die Risse in diesem scheinbar so perfekten System.
Langsam
Wer „Ferryman “ in Angriff nimmt, muss eines auf jeden Fall können: Durchhalten! Denn die Geschichte baut sich langsam, wirklich langsam!, vor einem auf. Das ist auf der einen Seite super, denn man durchschaut die verschiedenen Gesellschaftsschichten, die ganze Organisation hinter diesem Ort und auch über die Situation bei den Hilfsarbeitern. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bekommt man einen sehr guten Querschnitt durch die Gesellschaft. Führungsebene, Reiche, normales Volk oder Rebellen. Alle bekommen eine Stimme, werfen dem Leser kleine Brocken Misstrauen zu und geben dieser Stadt ein solides Fundament. ABER! Es sorgt auch dafür, dass es sich oftmals sehr zieht. Sei es, wenn Proctor mal wieder in seinen Gedanken versinkt oder diverse Beobachtungen sehr, sehr ausführlich beschrieben werden. Man bekommt immer wieder kleine Häppchen zugeworfen, welche das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, befeuern und ich wollte es wirklich wissen! Nur erschöpfte sich meine Neugierde und ich erwischte mich selbst dabei, wie ich das Buch immer wieder zu Gunsten eines anderen beiseitelegte.
Etwas Farblos
Das ist wohl die beste Kurzbeschreibung, die ich für die Figuren finden kann. Denn sie verweigern mir jegliche Tiefe. Ich bekam über die ganze Länge des Buches keinen wirklichen Draht zu ihnen. Klar, da waren hier und da ein paar Abneigungen zb. gegenüber dem Arzt – ich glaube, er hieß Waren -, aber das war es dann auch schon. Die meiste Zeit waren mir die Figuren einfach egal. Und sie sollten mir nicht egal sein! Ich fühlte weder etwas, als ich von Proctors Vergangenheit erfahren habe, noch konnte das Ende mich wirklich für sich gewinnen. Irgendwie schwamm ich einfach mit. Akzeptierte das Dasein der Figuren, ohne nach ihrem Ableben wirklich etwas zu vermissen. Sie befanden sich für mich in einer absoluten Grauzone, in welcher es weder echte Sympathie, noch echte Abneigung gab.
Die Grundidee dieses Buches ist auch rückblickend gesehen wirklich gut, und der Twist am Ende hätte spannend sein können, wäre er nicht derart in die Länge gezogen wurden. So hoffte ich einfach, dass es bald vorbei war. lach Doch dieser Geschichte schadet ihr Umfang mehr, als dass er hilft und man braucht schon etwas viel Durchhaltevermögen, um bis zur letzten Seite zu kommen. Für mich hätten es 400 Seiten weniger auch getan.
Hallöchen Ruby!
Da ich das Buch noch nicht gelesen habe, hab ich mir jetzt nur dein Fazit angeschaut und deine Bewertung, was mich wirklich überrascht hat! Ich bin ja ein großer Fan seiner Passage Trilogie – und auch hier gingen ja viele Meinungen in die Richtung, dass es zu viel und zu langatmig war. Dem ich mich ja gar nicht anschließen konnte und ich sehr sehr begeistert war!
Deshalb hoffe ich jetzt einfach, dass es hier genauso sein wird 🙂
Wir lesen das Buch ab 1. Januar in einer Leserunde und ich freu mich trotzdem drauf 😀 Ich werde danach dann deine Rezension komplett lesen und schauen, ob wir doch Übereinstimmungen haben!
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo liebe Ruby,
also der Klappentext und die Idee hinter der Geschichte klingt ja mal richtig gut. Sie enthält auch einige Elemente, die mich persönlich sehr angesprochen haben. Schade, dass die Dynamik dann über die Strecke hinweg fehlte. Ich habe, für mich auch feststellen müssen, dass eines der wichtigsten Punkte für mich die Figurenbindung ist. Bleiben diese blass, fällt es mir oft schwer, so richtig ins Buch abzutauchen.
Ach, wie schade.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu! Ich hatte hier kommentiert… hat es den Kommentar geschluckt? Oder musst du ihn noch freischalten? 🙂
Liebe Grüße, Aleshanee
Huhu :),
kam noch nicht zum freischalten. War ne ziemlich volle Woche bei mir ^^ Jetzt ist es aber da.
Tintengrüße von der Ruby
Ahhh ok 🙂 Wenn die Kommentare freigeschaltet werden müssen hab ich immer so ein Gefühl, als ob sie verschluckt worden sind *lach* Und ich bin dann nie sicher ob er angekommen ist… das ist doof, ich weiß. Aber ich krieg das auch nicht aus meinem Kopf xD Ich hatte auch eine extrem volle Woche, aber seit gestern hat endlich mein Urlaub angefangen. Ich kann gar nicht sagen wie froh ich bin! Ich hab zwar auch einiges zu tun, ist ja viel liegen geblieben, aber dennoch ist es einfach was ganz anderes, wenn man zwischendurch einfach mal Zeit hat 🙂 Zum Lesen, oder auch zum nichtstun xD
Huhu Aleshanee,
ja das kenne ich XD Gerade weil ich auch schon Kommis hatte, die im Nirwana verschwunden sind. ^^
Will auch Urlaub haben XD! Bitttööööö
Tintengrüße von der Ruby