Titel: Spookily Yours | Autor*in: Jennifer Chipman
| Genre: Fantasy / Romance | Verlag: Harper Colins | Erscheinungsdatum: 26.8.2025
| Seitenzahl: 256 Seiten | Preis: 14,00 Euro Broschur

Willow ist eine Hexe – das ist jedoch nichts Ungewöhnliches in dem kleinen Städtchen Pleasant Grove, in dem es vor Magiebegabten nur so wimmelt. Trotzdem spürt sie, dass das einsame Leben hier für sie nicht alles ist. Zwar liebt sie die Arbeit in dem kleinen Café ihrer Schwester, doch für immer sieht sie sich dort nicht.
Als ihr ein sprechender schwarzer Kater über den Weg läuft, der ihr mitteilt, ein verfluchter Dämon zu sein und sie um ihre Hilfe bittet, wittert Willow ihre Chance, mehr Pepp in ihren Alltag zu bringen. Mithilfe von Mondschein, Kräutern und dem richtigen Zauberspruch kann sie Damien wieder in seine menschliche Gestalt verwandeln – und kann ihren Augen nicht trauen, was für ein ansehnliches Exemplar eines Mannes da vor ihr steht.
Kann Willow ihm und seiner Anziehungskraft widerstehen, immerhin ist er doch ein Dämon?
Und wieso und von wem wurde Damien überhaupt erst verwandelt?

Hier sollte man wirklich nicht zu tief grabe.
Sie hatte mir in die Augen geblickt, und ein Teil von mir wusste, dass ich ihr vertrauen konnte.
Wer hier sonderlich viel Handlung abgesehen von der Romance erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Denn zwischen Bergen aus Zucker, heftigem Knistern und einem sexy Dämon, bleibt davon leider wenig über. Stattdessen ist es auf fast schon trashige Art und Weise ein echtes Lesevergnügen.
Wir hätten Willow, die noch immer nicht so richtig weiß, was sie von ihrem Leben überhaupt will und so in den Tag hineinlebt. Als sie sich entscheidet, eine schwarze Katze zu adoptieren, zu welcher sie eine seltsame Verbindung spürt, wird ihr Leben ganz schön durcheinandergewirbelt. Denn der Kater kann nicht nur sprechen, sondern ist auch ein verfluchter Dämon, der ihre Hilfe braucht. Und obwohl Willow weiß, dass Hexen vor Dämonen gewarnt werden, kann sie Damien nicht im Stich lassen.
Man ahnt es ja schon …
Schon im ersten Teil des Buches ahnt man, dass man hier wenig echte Tiefe erwarten kann. Warum wurde Damien nun eigentlich verflucht? Warum sollen die Hexen Dämonen meiden? Das sind nur die größeren Fragen, die kurz auftauchen und dann ziemlich unspektakulär verschwinden. Der Fokus liegt ganz klar auf der lieben Liebe und unseren beiden Turteltäubchen. Auch das angeblich so schlechte Verhältnis zwischen Damien und seinem Bruder, dem er scheinbar dient, wird nur so am Rande behandelt und irgendwie gegen Ende des Buches komplett vergessen, sodass man sich unweigerlich fragt, ob sein Bruder wirklich so ein Kotzbrocken ist. Denn es gibt keine einzige Szene im Buch, in der er wirklich grausam oder auch nur oberflächlich gemein zu Damien ist. Wir haben also einfach einen sehr sensiblen Dämon, oder bekommen einfach nichts erklärt.
Dazu kommen, gerade zum Ende, ein paar Logikfehler. So verschwindet ihre Schwester und das nicht unfreiwillig. Doch wo ihre Schwester immer als total verlässlich hingestellt wird, da schreibt sie ihrer Schwester nun nicht? Besonders da diese nach dem Tod ihrer Eltern eh schon – wenn mal dran gedacht wird – mit gewissen Verlustängsten zu kämpfen hat? Hier musste ich sehr den Kopf schütteln. Das hat schon ziemlich mit ihrem angedeuteten Charakter gebrochen.
Trotzdem …
Die Kritikpunkte sind klar, die Handlung flach wie ein Planschbecken und die reine charakterliche Tiefe der Figuren vermutlich nur unweit höher. Klischees – gerade in Bezug auf das ganze Hexendorf – geben sich die Klinke in die Hand und trotzdem hat es einfach Spaß gemacht. So viel Spaß, wie eben auch ein absolut trashiger Film mit den richtigen Leuten macht. Und das muss man auch erstmal schaffen.
Falls du also unglaublich viel Lust auf überzuckerten Halloweenlesegenuss mit einer gehörigen Portion Spice hast und mal eben keine tiefgreifende Handlung willst, ist hier genau das Richtige. Denn Spaß macht das Buch auf jeden Fall. Nur eben mal anders.

Ein sexy Dämon, eine quirlige Hexe und jede Menge Süßigkeiten und natürlich Kürbis. Das verspricht der Klappentext und das bekommt man hier. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist süß, trashig und auf die beste Art und Weise flach.

