Bartimäus #1 – Das Amulett von Samarkand

Titel:Bartimäus #1 – Das Amulett von Samarkand englischer Titel: The Amulet of Samarkand Reihe: Ja – Band 1 der – Bartimäus – Buchreihe Sprache: Deutsch Autor:Jonathan Stroud Verlag: blanvalet Genre: Jugendbuch / Fantasy ISBN: 978-3-570-21695-8 Preis: 9,99 $ (D) Broschur Seiten: 544 empfohlenes Alter: ab 10 Jahren Erschienen: 7. Juni 2004 Leseprobe  

Aber ich habe festgestellt, dass Menschenfleisch meiner Substanz nicht bekommt. Man könnte es mit verdorbenen Meeresfrüchten vergleichen – zu viel Dreck pro Bissen.

Dass Dämonen überaus heimtückische Wesen sind, ist dem Zauberlehrling Nathanael durchaus bewusst, als er den 5000 Jahre alten Dschinn Bartimäus beschwört. Aber Nathanael braucht einen mächtigen Gehilfen an seiner Seite. Denn er verfolgt einen äußerst gefährlichen Plan: Mit Bartimäus Hilfe will er das berühmte Amulett von Samarkand stehlen, das sich im Besitz des berüchtigten Zauberers Simon Lovelace befindet. Dieses Vorhaben bringt die beiden bald in tödliche Gefahr …

Alleine vom Cover kann man schon sagen, ist es eher gedeckt und schreit nicht so um Aufmerksamkeit wie andere Bücher dieser Genre. Dazu kommt, dass es trotz der Jahre, die es auf dem Buckel hat, auf bei dieser einen Sonderausgabe, die es mal gab, die Grundgestaltung behalten hat. Besser hätte es der Verlag auch nicht tun können, wenn ihr mich fragt. Es passt einfach perfekt zur Stimmung in diesem Buch. Zu dieser ganz eigenen Magie.  Im englischen gibt es natürlich auch wieder tolle Varianten. Wo das rechte schon unserem gleicht, fällt das linke ziemlich raus und hat mich doch durch dieses freche Grinsen im Gesicht des Dschinn für sich eingenommen.

Erster Satz – Die Temperatur im Zimmer sank rasch. 


Der junge Zauberlehrling Nathanael hat sich nach einer Schmach einen delikaten Racheplan ausgedacht. Mithilfe des Dschinn Bartimäus, will er einem der angesehensten Zauberern ein magisches Artefakt stehlen. Zu dumm nur, das er auf den klugen Rat des Dschinn nicht hört, und die ganze Sache einfach auf sich beruhen lässt. Denn Simon Lovelace ist alles andere als begeistert, als er den Verlust seines Kleinods feststellt, denn er verfolgt einen dunklen Plan, bei dem ihm jedes Mittel recht ist. Und plötzlich erkennt Nathanael viel zu spät, das sein Handeln nicht nur ihn in Gefahr bringt. Wie gut, dass er einen Dschinn an seiner Seite hat, der neben einer großen Klappe auch ziemlich viel Grips hat. Dazu etwas Glück und vergessen wir den Sarkasmus nicht. Und um dem unbeschränkten Bannzauber zu entgehen, tut dieser so einiges.

 Das Buch ist aus der Sicht von Nathanael und Bartimäus geschrieben. Zumeist abwechselnd offenbaren sie dem Leser ihre Seite der Geschichte. Alleine wegen der Tiefe die dadurch hineinkommt, eine großartige Lösung. Aber nicht nur deswegen, denn gerade Bartimäus – Kapitel – die auch überwiegen – sind bestückt mit kleinen Fußnoten, in denen er dem Leser Erklärungen liefert, Äußerungen kommentiert oder einfach seinen Senf dazugibt. Dieses switchen mag anfangs etwas ungewohnt sein, zumindest kenne ich kein Buch, bei dem es ebenso geht, aber es ist so wahnsinnig großartig. Wie oft ich auch nun nach dem 5 oder 6. Mal lesen immer noch lachen muss, kann ich gar nicht zählen. Der lockere Stil, der gerade die freche Art des Dschinn so toll heraushebt, tut mit der aufkochenden Spannung sein übriges. 

 Ob jung oder alt, dick oder dünn – der wundeste Punkt aller Magier ist ihr Stolz. Sie können es nicht ertragen, wenn man sie auslacht. Sie verabscheuen es so sehr, dass sogar die Klügsten von ihnen den Kopf verlieren und die dümmsten Fehler machen.

 Ich liebe ja Bartimäus. Er ist so frech und gleichzeitig klug genug auch mal die Beine in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig lässt er sich von seinem Herrn nicht so wirklich etwas sagen und treibt ihn regelmäßig in den Wahnsinn. Wie ich jede Szene davon liebe. Er hat einfach einen so starken, wendigen Charakter, das es eine Freude ist ihn zu lesen. 😀

Der Dschinn ignorierte ihn. „Dass du so ein Zwerg bist, könnte aber auch von Vorteil sein- ich hab´s! Schornsteinfedergehilfe, das ist die Lösung! Halbe Portionen, die zwischen den Schloten rumturnen, werden immer gesucht.“


Anders bei Nathanael. Er ist ein Zauberer und egal wie man es sieht, sie sind nicht wirklich die Helden hier. Nein, sie sind zumeist machtbesessen, gierig und nur allzu bereit die höheren Wesenheiten, die ihnen Dienen müssen zu Opfern. Dass sie diese damit quälen interessiert schlussendlich keinen. Deswegen fällt es einem auch nicht so schwer sich auf die Seite der Dschinn zu schlagen.

 Dieses Buch ist für mich ein Stück Kindheit. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in den Sommerferien darüber in der Bücherei gestolpert bin und es eher aus Langeweile mitgenommen hatte, weil das was ich eigentlich wollte nicht, da war. Und dies war mein Untergang. Bartimäus hat sich für mich eingenommen, auf eine Art die über all die Jahre überdauerte. Dies war auch eine der ersten Buchreihen, die ich haben wollte. Und seit diesem Tag haben mich alle drei Bände – noch im Hardcover – bis heute begleitet. Fünf oder sechsmal habe ich sie inzwischen gelesen. Ein Klassiker, in den ich mich wahnsinnig gerne vergrabe. Denn hier gehen schwarz und weiß ineinander über und auch die Handlung ist für ein Buch, das ab 10 Jahren ist, wahnsinnig komplex. Alleine wegen denn verschiedenen Wesensarten.
Dennoch auch für ältere Leseratten eine absolute Empfehlung.

Ein Klassiker. Ein Stück Kindheit. Dieses Buch werde ich mit Sicherheit noch viele male lesen. Also lass auch du es dir nicht entgehen.

 Wenn ein Buch auch nach vielen Malen und mich wachsender Leseerfahrung nichts von seinem Zauber verliert, dann besitzt es eine ganz besondere Magie. Und diese verdient sich spielend 6 von 6 möglichen Krümeltörtchen.

Teilen auf . . .
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
zurück nach oben
0
Lass mir gerne einen Kommentar da. ( ̄▽ ̄)/♡x
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner