Titel: Skyward #1 – Der Ruf der Sterne | Autor*in: Brandon Sanderson | Genre: Sci-Fi |
Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 2.8.2021 | Seitenzahl: 576 Seiten | Preis: 16,99 Euro
Seit Hunderten von Jahren wird die Welt der jungen Spensa von den Krell angegriffen – nur die Flotte der Raumschiff-Piloten steht noch zwischen den überlegenen Aliens und den Menschen.
Hoch oben bei den Sternen als Pilotin ihre Heimat zu schützen ist alles, wovon Spensa jemals geträumt hat. Doch ihre Chancen dafür stehen gleich null: Spensas Vater gilt als Verräter, seit der Pilot urplötzlich sein Team im Stich gelassen hatte und dabei getötet worden war. Jedoch könnte eine unerwartete Wendung Spensa, allen Widerständen zum Trotz, doch noch hinauf zu den Sternen führen …
David gegen Goliath oder . . . wie stur ist dieses Mädchen eigentlich?
„Ha!“, schrie ich über den Staffelkanal. „Deine Kinder werden heute Abend weinen, du holografischer Krellbastard!“
„Echt jetzt, Spin?“, fragte FM. „Das meinst du hoffentlich ironisch, oder?“
„Ironie ist die Waffe des Feiglings! So wie Gift – oder die Destruktoren an Jerkface´Schiff.“
Selten hat mir ein Buch den Einstieg so einfach gemacht. Denn alleine der Prolog haut unheimlich rein. Wir begleiten die kleine Spin und ihren Vater und fallen direkt in eine richtige Tragödie, rund um die große Entscheidungsschlacht. Dieser Moment ist prägend für unsere Protagonistin. Denn durch das Handeln ihres Vaters, stirbt dieser nicht nur unehrenhaft, nein, er zieht auch seine ganze Familie in die Sache rein. Und dann haben wir Spin, inzwischen eine Jugendliche, welche ihren Traum Pilotin zu werden, trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben will. Nur leider hat die Admiralin die Taten seines Vaters nicht vergessen. Und sie ist nicht bereit, über die Feigheit ihres Vaters hinwegzusehen.
Es gibt mehr als eine Wahrheit.
Einer der größten Pluspunkte bekommt dieses Buch durch seine Figuren. Jede einzelne ist individuell und lebendig gezeichnet. Man lacht mit ihnen, genießt einfach die Dynamik im Team und grinst vor sich hin, wenn Spin (Spensa) Jordan mal wieder ärgert und man aber bald merkt, dass unser knallharter Schwadronsführer weniger kaltherzig ist, als er einen glauben machen will. Hinter jedem steckt eine große oder kleine Geschichte und wenn liebgewonne Figuren von ihrem Flug nicht zurückkommen, muss man einfach schlucken.
Auch Spin´s Gefühle sind immer nachvollziehbar und durch ihren kämpferischen Charakter, welcher sich einfach durch ihre Kindheit entwickelt hat, stellt sie manchmal die Stacheln auf, obgleich sie auch sehr verletzlich ist.
Wenn dein Sternenschiff mit dir redet, besitzt du entweder ein Stück geniale Technik … oder wirst verrückt.
Neben den Figuren und einer Story, die dich immer wieder alles umwerfen lässt, gibt es auch noch ein Sternenschiff mit großartigem Charakter. Alleine seine Vorliebe für Pilze, seine leicht untalentierten Versuche die menschliche Psyche zu verstehen oder sein Versuch, Spin aufzumuntern ist unglaublich witzig. Wann immer M-Bot auftaucht, stahl sich ein Grinsen auf meine Lippen und verpasst dieser tragischen, spannenden und mit Tod gespickten Weltraumgeschichte ein unheimliches Maß an Humor. Besonders zum Ende, als er gewisse Eigenarten von Spin kopiert.
Mein Abstecher in die Sci-Fi-Genre hat sich für mich mehr als nur ein wenig gelohnt. Die Story war klasse und so mit Geheimnissen gespickt, dass man am Ende gar nicht sicher war, wer nun log oder die Wahrheit sagte. Die lebendigen Figuren haben mich zum Lachen gebracht. Ich habe hinter Fassaden geblickt und um Tote getrauert. Selbst Spin´s Ausbildung zur Pilotin war an keiner Stelle langweilig, da alleine die sich bildende Dynamik im Team großartig war.
Das Ende war dann nochmals ein echtes WOW! Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn ich in Band zwei genauso versinken kann.
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Auch besprochen bei: Geschichtentaucher, Gedankenfunkel