Blake #2 – Der Geschmack des Todes

Titel: Blake
englischer Titel: Hangman  Reihe: Ja – Band 2 der – Blake – Buchreihe Sprache: Deutsch Autor:  Jack Heath Verlag:Heyne Genre: Kriminalroman ISBN: 978-3-453-44099-9 Preis: 12,99 $ (D) Broschur Seiten: 480 empfohlenes Alter: ab 16 Jahren Erschienen: 13. April 2021 Leseprobe

Wie üblich lässt sie sich nicht anmerken, dsass sie spürt wie kalt es in der Leichenhalle ist.
Die Luft riecht schlecht. Das ganze Fleisch hier ist so alt, dass man es nicht mehr essen kann, und das meiste davon wurde mit Chemikalien vollgepumpt, um es haltbar zu machen.

Einst half Timothy Blake dem FBI dabei, Verbrechen aufzuklären. Nicht so sehr um der Gerechtigkeit willen, sondern weil er gerne Rätsel löst. Und weil das Arrangement es ihm ermöglichte, einen Gewissen Appetit zu stillen: Der eine oder andere Verbrecher verschwand ganz einfach …

Inzwischen hat Blake bei Charlie Warner angeheuert, einer Größe des lokalen Untergrunds. Für sie kümmert sich Blake um die Entsorgung der anfallenden Leichen – natürlich auf seine Weise. Als das FBI erneut um seine Hilfe in dem Fall eines vermissten Professors bittet, kann Blake beim besten Willen nicht Nein sagen. Denn der Professor ähnelt auf frappierende Weise dem Mann in seiner Gefriertruhe …

Eigentlich nichts Besonderes und eher einfach gehalten und doch finde ich es total cool. Vielleicht weil ich mir Blake – der einfach ein mega cooler Charakter ist – vorstelle, wie er in die Ferne guckt und über den Mord oder, alternativ, über die nächste Mahlzeit nachsinnt.  

Das englische Cover dagegen lockt mich gar nicht. 

Erster Satz – Wenn Charlie Warner deinen Tod will, stiehlt sie zuerst deine Schuhe.

Für Blake hat sich alles zum guten gewendet. Er hat einen einträglichen Job bei der Unterweltgröße Charlie Warner und bekommt damit seine Mahlzeiten fast Freihaus. Er hat seine ehemalige Partnerin beim FBI – man könnte es auch Babysitterin nennen – vor sich bewahrt und muss nun keine Angst mehr haben, ihr versehentlich ins Gesicht zu beißen. Ende gut, alles gut. Leider weiß Blake aus Erfahrung, dass das nie lange so bleibt. Und als er plötzlich im Wald über eine Leiche stolpert, sie kurz entschlossen mit nach Hause nimmt – soll ja nicht verkommen das gute Fleisch – zieht ihn das in ein wahres Desaster hinein. Denn plötzlich meldet sich das FBI bei ihm. Er soll helfen einen vermissten Professor zu finden.. Blöd nur, das der gerade in seiner Tiefkühltruhe liegt. Aber wer war der Mörder? Blakes Jagdtrieb ist geweckt, doch diesmal könnte ihn das teuer zu stehen kommen . . .  

 Ich weiß immer noch nicht, wie der Autor das genau macht, aber ich liebe Blake! Ich liebe diesen verrückten Kannibalen so sehr, das ich mich mit ihm nur zu gerne gegen das FBI verschwöre und ihm die Daumen drücke, das er mal wieder davonkommt. Einfach toll! Seine kluge, manchmal auch sehr unbeholfene Art sind so liebenswürdig, dass es mich nicht mal stört, wenn er seinen Heißhungerattacken nachgeht.
Thristle mag ich auch und bin gespannt wie es nun weiter geht. Denn alleine das Ende macht klar, das da mindestens noch ein Teil kommen wird. Wenn es nach mir ginge, könnte der Autor ruhig noch ein paar dranhängen. Die Figuren entwickeln sich toll, bleiben sich dabei aber auch treu und mutieren nicht plötzlich zu harmlosen Vorzeigehelden.   

 Wer Band eins kennt, und das solltet ihr wirklich!, kennt den makabren, dunklen Humor des Autors. Da sind solche kleinen Szene drin, bei denen ich so herzhaft lachen musste, obwohl es wohl eigentlich sehr unpassend war.  

„Gibst du mir eine Sekunde?“Thristle zieht ein schiefes Grinsen. „Na schön, versteck deine Pornos. Aber beeil dich. Ich friere mir hier draußen den Arsch ab.“Ich denke an die drei gefrorenen Hinterteile, die sich bereits in meiner Küche befinden, und schiebe mich ins Haus. 

Aber er schafft es einfach, das man sich mit Blake verschwört und nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei hat. Einfach großartig. Und trotz des Kannibalenaspekts, ist es nicht widerlich. Wir bekommen nie haarklein seziert an was er da rumknabbert, oder was er zerlegt. Nein. Man bekommt es angedeutet und das genügt schon, um die Stimmung zu erzeugen, sie aber nie ins Splatter abkippen zu lassen. Ein Balanceakt, den der Autor definitiv beherrscht.   

  Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch/Reihe und bin so froh, dass er sich doch entschieden hat, es nicht bei einem Einzelband zu belassen. Vom Fall er ist es vielleicht sogar noch spannender und – das ist auch neu – im Grunde hat Blake ihn noch nicht komplett gelöst. Denn hinter dem Fall versteckt sich noch einer. Vielleicht sogar noch zwei. Und das Ende kann man nur gemein nennen! Ich frage mich wie Blake da wieder rauskommt, ob sich seine privaten Dinge regeln und ob er irgendwann seine kulinarische Vorliebe aufgibt und auf Hühnchen umsteigt.   

 Ein Kannibale mit Herz, Hunger und scharfem Verstand. Gebt ihm eine Chance, wenn ihr mal wirklich was ganz anderes lesen wollt.

6 von 6 Krümeltörtchen für Blake und dann kann man ja nur noch einen guten Appetit wünschen. 😉

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