Das wilde MÄÄÄH

Titel:Das wilde MÄÄÄH
Reihe: Ja,  Band 1 der – MÄÄÄH- Reihe
Sprache: Deutsch
Autor: Vanessa Walder
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-7969-5
Preis: 9,95 $ (D) Hardcover Seiten: 188
empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Erschienen: 10. März 2014
Leseprobe 

„Mama“, rief Ham aufgeregt. „Mama! Dem Stein wächst ein weißes Fell!“

 Ham ist ein Wolf. Das ist ja wohl klar. Er hat spitze Eckzähne … auf dem Kopf. Er jagt gerne … saftige Blätter. Er heult den Mond an … und es klingt wie Määäh. Na gut, vielleicht ist Ham auch nur ein Wolf im Schafspelz. Aber wie ist er im Wald gelandet? Und wo kommt er wirklich her? Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche …

Das Cover dieses Buches ist in einem sehr liebevollen Trick-Stil gehalten. Total süß, wenn ihr mich fragt. Wie da Ham den Mond anmääht. Ich war sofort ganz hin und weg. Dann der Klappentext, der mir mehr als nur ein kleines Schmunzeln entlockt hat. Das Versprechen auf ein tolles und witziges Tierabenteuer hängt in der Luft.

  Erster Satz – „Huuu-huuu“, rief der Uhu hoch oben in seiner Eiche.

Ham war ein Wolf. Was auch sonst. Immerhin lebte er im Wald. Seine Mama Rhea war ein Wolf und seine Geschwister und Tanten und das ganze Rudel. Gut vielleicht war er etwas anders mit seinen komischen Pfoten, den falsch herumwachsenden Eckzähnen und dem wolligen Fell. Und vielleicht war er auch Vegetarier. . . aber er drohte regelmäßig Hase und Eichhörnchen, das er sie fressen würde. Und den Marder auch . . .
Aber warum kichern sie immer?  „Wenn man nicht weiß, was es ist, ist es meistens eine Katze“, fiebte eine anderre Maus ängstlich. Als der Kuckuck dann die ganze Sache auffliegen lässt, steht für Ham eines fest. Er will seine Mutter finden. Denn nur so wird er erfahren, was er ist. Immerhin Frosch, Vogel, Wolf und Reh konnte er schon ausschließen. Und eine Katze war er auch nicht. Sonst währe er am Ende gar noch so hochmütig wie Madam Katze. Nein … dann vielleicht eine Kuh? Oder eine Ziege?
Das Abenteuer beginnt!

Mit einem sehr schönen Stil, witzigem Geplänkel und einer fesselnden Handlung entführte mich dieses Kinderbuch in ein Abenteuer zwischen Freundschaft und Familie. Zusammen mit Ham erlebte ich dieses Abenteuer und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Nicht nur wegen den süßen Charakteren, die hier und da mit ihrem leichtem Dialekt einfach zum Schmunzeln verlockten, nein auch wegen der Message, die das Buch dabei vermittelt. Über Freundschaft. Über Familie. Und das Selbige noch lange nicht beim Blut aufhört. Die einzelnen Kapitel sind in einer guten Länge gehalten und eigenen sich so auch hervorragend dazu die Geschichte zu stückeln.

Ham machte es mir leicht ihn ins Herz zu schließen. Mit seiner fröhlichen Art, seinem kindlich-naivem Verhalten manchmal und der puren Liebenswürdigkeit, mit der er seiner Umgebung begegnet. Dazu kommt besonders seine Wolfsschwester Feder, die ihren kleinen Bruder wirklich gerne hat, egal ob er nach seinem Bad im Flug lecker riecht oder nicht ;). Hierbei finde ich die Anfangsgeschichte ja so süß. Ob Ham jemals erfahren, wird das Feder der Grund für seinen Namen ist? Aber auch die anderen Charaktere, von denen so einige im Verlauf des Buches auftauchen, sind wirklich etwas ganz eigenes. Sei es der freiheitsliebende Stier Quentin, die hochnäsige und doch liebenswerte Katze Madam Nobia, der Rehbock Flöckchen oder der Hund Pastor. Jeder hat seine eigene Art und manchmal steckt sogar mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermuten mag.

Ich liebe es, wenn Kinderbücher etwas vermitteln. Werte über Freundschaft, Ehrlichkeit, Treue und/oder Familie. Dieses Buch hier ist für mich noch einmal etwas ganz besonderes geworden. Den Ham wächst als Schaf in einem Wolfsrudel auf. Wird adoptiert von jenen, die ihn wohl eigentlich nur zum Fressen gern haben müssten. Er lebt und liebt diese doch etwas anders geartete Familie. Als er dann erfährt das er selber kein Wolf ist begibt er sich zwar auf die Suche nach seiner richtigen Mutter, doch Rhea, wird trotzdem immer seine Mutter bleiben.
Familie hört eben nicht beim Blut auf. Und genau das zeigt dieses Buch in meinen Augen sehr deutlich. Das man seine Wurzeln kennen möchte ist absolut verständlich. Doch wo das eigene Herz zu Hause ist, sollte man auch nicht vergessen. Selbst wenn das Leben auf der anderen Seite des Zaunes vielleicht leichter wäre. Genau vor dieser Wahl wird Ham gestellt. Das wilde MÄÄÄH ist ein wunderbares Buch bei dem ich großen Spaß hatte. Diese Suche nach seinen Wurzeln, ohne aber sein anderes Leben zu verfluchen oder ihnen gar Vorhaltungen a la „Warum hast du es mir nicht gesagt“ zu machen. All das fällt weg. Allerdings sagt Rhea zu ihrem Kind einmal folgendes.

„Du bist ein Wolf. Was du davor warst, weiß ich nicht.“

Ich fand es unglaublich rührend wie Rhea mit diesen paar Worten zweifelsfrei klarstellte das Hamm zu 100%, ohne Wenn und Aber, zu ihrer Familie zählte. Egal was er war.  

Ein herrliches Kinderbuch für schöne Stunden, bei dem die Autorin besonders viel Wert auf die Aussage der Geschichte und die Charaktere gelegt hat.

Das verdient sich 6 von 6 möglichen Krümeltörtchen. Und nun heißt es hoffen das Band zwei nicht so lange auf sich warten lässt. 😉

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