Nebula Convicto #1

Titel: Nebula Convicto #1 Grayson Steel und der Verhangene Rat von London
| Autor*in: Torsten Weitze |
Genre: Fantasy | Verlag: ‎ Lindwurm | Erscheinungsdatum: 11.11.2021 |
Seitenzahl: 408 Seiten | Preis: 16,00 Euro Broschur

„Mr. Steel, hören Sie mir jetzt gut zu. Das Wesen, das Sie angegriffen hat, war eine Banshee.“
Detective Grayson Steel bearbeitet im modernen London die unbequemen Fälle des Scotland Yard. Als er den rätselhaften Tod einer jungen Frau untersucht, stößt er auf Geheimnisse, die normalen Menschen verborgen bleiben.
Er wird in eine Gesellschaft hineingezogen, die verborgen neben der menschlichen Welt existiert; die Nebula Convicto ist durchsetzt von geheimen Räten, magischen Attentaten und Wesen, die eigentlich nur in Fabeln und Mythen existieren sollten. In der magischen Gemeinschaft soll Steel die Rolle eines Sonderermittlers übernehmen und binnen kürzester Zeit ein entführtes Mädchen finden. Rettet er das Kind nicht, bevor ein neuer Anführer der Nebula Convicto gewählt wird, droht die gesamte Welt in einem zweiten Mittelalter zu versinken.
Nur mittels seiner Fähigkeiten als Ermittler und seiner neu entdeckten Kraft, Magie widerstehen zu können, kann sich Steel im Londoner Untergrund zwischen Ghulen, Vampiren und anderen magischen Wesen zurechtfinden.

Dieses Buch ist wie Harry Potter. Nur mit weniger Zuckerguss und deutlich mehr Zähnen.

„Mr. Steel, hören Sie mir jetzt gut zu. Das Wesen, das Sie getötet haben, war eine Banshee. Diese Kreaturen ernähren sich von der Furcht, die ihr Heulen in anderen Lebewesen hervorruft.“

Gerade macht sich Grayson noch Sorgen darüber, ob er den inzwischen achten, seltsamen Fall seiner Karriere vor sich hat und ob er vielleicht wahnsinnig wird, im nächsten Moment erschießt er eine alte Frau, die sich in ein verdammtes Monster verwandelt und sich wie eine Furie auf ihn stürzt und mit blanken Fingern versucht, ihm die Eingeweide aus dem Bauch zu reißen. Im nächsten Augenblick beteuert ihm ein Magus das Gegenteil und offenbart ihm, dass nur seine speziellen Kräfte, Magie zu neutralisieren, ihm das Leben gerettet haben. Zudem legt er sogar noch ein Jobangebot drauf. Er soll ihm helfen, die verschwundene Tochter der Ratsherrin zu finden und dafür wird die Zielscheibe auf seinem Rücken ein klein wenig kleiner. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann.

Ich liebe, liebe, liebe es!!

Ich gebe zu, als ich mit dem Buch begann, wusste ich gar nicht auf was genau ich mich da nun einlasse. Fantasy-Krimis können wirklich gut funktionieren, nun … sie können aber auch richtig herrlich gegen die Wand laufen. Und dann die ersten Seiten, oder besser, Graysons erste Gedanken, seine herrlich patzige, gerissene Art sich Freunde und Feinde zu machen. Seine lockeren Gedanken, seine süße Überraschung und irgendwann absolute Resignation. Großartig! Alleine für diese Figur hätte ich das Buch weitergelesen und dabei kratzt man damit gerade mal am Deckel dieser Welt. Denn sie ist tiefgründig, voller Regeln, Unmengen an Kreaturen und falls man denkt, man weiß, was hinter der nächsten Ecke lauert, läuft man auch schon einer weiteren schattenhaften Kreatur entgegen. Oder einem riesigen Wurm, der einen Sitz im Rat innehat.

Kommen ein Magier, eine Halbdämonin und ein Uralter Kreuzritter in eine Bar …

Die anderen Hauptfiguren sind ebenfalls total episch! Ihre Hintergrundgeschichten haben tiefe und man gewinnt sie einfach super lieb. Sei es die Geschichte des Kreuzritters, der fast für seine Überzeugungen gestorben würde und nun in einer Art Fluch gefangen ist. Oder die Halbdämonin, dessen bloße Existenz einer Menge Leuten auf den Geist geht. Denkt euch dann noch ein paar fellüberzogene Ungetüme, welche es hassen, als Werwölfe bezeichnet zu werden, fleischgewordenen Legenden aus der berüchtigten Artussaga und natürlich böse lächelnden Vampiren, für die euer Tod ein wahres Fest wäre. Ständig entdeckt man neue Facetten und da niemand übermächtig oder fehlerfrei ist, ergänzen sich die Figuren toll.

Klassisch

Handlungstechnisch passiert eine Menge. Es gibt viele Hinweise darüber, wer hinter der Entführung stecken könnte, doch leider sind das alles so hochrangige Tiere, sodass man ihnen nicht einfach ans Bein pinkeln sollte. Zumindest nicht, wenn man danach seine Eingeweide noch an Ort und Stelle behalten will. Also gilt es erst einmal Beweise zu sammeln, sich mit kleineren, wenn gleich dennoch tödlichen Wesen anlegen und langsam eins und eins zusammenzählen. Dabei hat mich das Ende wirklich überrascht. Denn Grayson kann ziemlich fies sein, wenn er will. Und auf den Kopf gefallen ist er auch nicht gerade.

Die Charaktere, Gut und Böse, die ganze Komplexität dieser Welt. Alles hat mich mitgerissen, mich zum Staunen und Lachen und Mitfiebern gebracht. Grayson ist gleichzeitig dafür der absolut perfekte Charakter. Er ist immer wieder realistisch, überrascht, aber auch für alles offen. Er versucht niemanden nach seinem Aussehen zu beurteilen, was ihm vielleicht in der magischen Welt ein bisschen schwerer fällt. Gerade anfänglich. Aber da seine Reaktionen so herrlich verständlich sind, kann man leicht mit ihm mitfühlen. Und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Abenteuer.
Fans von Fantasy-Krimis voller Spannung, frecher, überzeugender und einfach cooler Figuren und einer Vorliebe für hier und da skurrilem Humor sollten sich dieses Buch wirklich genauer ansehen.

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Auch besprochen bei: The Librairian and her Books

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