Sanatorium

Titel: Das Sanatorium | Autor*in: Sarah Pearse |
Genre: Thriller | Verlag: ‎ Goldmann | Erscheinungsdatum: 15.2.2023 |
Seitenzahl: 512 Seiten | Preis: 17,00 Euro

Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun hat man es zu einem Luxushotel umgebaut, doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt der Albtraum: Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Schließlich schneidet auch noch ein Schneesturm das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen …

Pass auf wem du vertraust!

Die Gestalt bewegt sich wankend auf ihn zu, sie hat etwas in ihrer Hand. Ein Messer? Daniel kann es nicht erkennen. Die dicken Handschuhe verbergen es zum Großteil.

Es sollte eine Auszeit sein, ein kurzer Urlaub, und Elin hat doch etwas ganz anderes vor, als sie der Einladung ihres Bruders zu dessen Verlobungsfeier folgt. Denn sie sucht noch immer Antworten. Antworten darauf, ob Isaac vor all den Jahren wirklich ihren älteren Bruder umgebracht hat, oder doch nur alles ein schrecklicher Unfall war. Doch dazu kommt sie nicht. Erst verschwindet die Verlobte ihres Bruders, dann findet man eine Frau im Pool. Gefesselt. Tod.
Als dann auch noch eine abgehende Lawine die Evakuierung der Besucher verhindert, ist Elin plötzlich auf sich allein gestellt.

Diese Stimmung!

Stellt es euch vor. Ein riesiges Hotel in den Schweizer Alpen. Jede Menge Glas, welches einen offenen Blick auf die Natur rund herum ermöglicht. Bei Sonnenschein überwältigend, doch bei Schnee und Dunkelheit unglaublich bedrohlich. Und diese Bedrohlichkeit zieht sich durch das ganze Buch. Wird immer wieder an den perfekten Stellen ausgespielt und macht dem Leser klar, die können nirgendwo hin! Irgendwo hier ist ein Täter, niemand weiß wer, und niemand kann fliehen. Unglaublich gut geschrieben! Dazu die innere Zerrissenheit von Elin, welche nach einem Angriff beurlaubt ist, und immer wieder in Selbstzweifel verfällt.

Es braucht kein Blut. Oder zumindest nicht viel . . .

Das ist kein Witz. Denn zwischen den Seiten gibt es recht wenig Leichen und kaum Blut. Das braucht das Buch auch gar nicht, sondern setzt alle seine Karten auf den Psycho-Aspekt des Ganzen. Auf die quälende Frage Wer? und Warum? Wie? Dazu das aufkommende Misstrauen, welches auch mal späteren Opfern zuteilwird, Erins eingegrenzte Möglichkeiten zu Ermitteln und ihren eigenen Fragen. Dazu die Geschichte dies Gebäudes selbst, denn das einzige Hotel war einst ein Sanatorium, dessen Geschichte alles andere als blumig war. Denn die Behandlungsmethoden waren damals . . . anders gewesen. Alles greift toll ineinander und fesselt an die Seiten. Denn sobald man glaubt, alles durchschaut zu haben, dreht sich plötzlich alles. Sei dir also nie zu sicher! Und das bis zur letzten Seite!

Nicht immer müssen es literweise Blut sein, um einen Thriller spannend zu machen. Anstatt einer Schlachtplatte serviert uns die Autorin eine verstörende Geschichte, die viel tiefer geht, als man anfangs glaubt. Frage reiht sich an Frage und ob man den offensichtlichen Antworten wirklich Glauben schenken sollte, ist nochmal eine ganz andere Sache. Und auch die Vergangenheit des jetzigen Hotels, scheint zwischen all dem eine entscheidende Rolle zu spielen.
Also lehnt euch zurück, plant die nächsten Stunden nichts ein und genießt euren Aufenthalt zwischen Lügen, blutbefleckter Vergangenheit und der ein oder anderen Leiche.

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