Titel:Die unendliche Geschichte Reihe: Nein – Einzelband ( -> Es gibt aber noch Zusatzbücher über die Legenen Phantásien) Sprache: Deutsch Autor: Michael Ende Verlag:ThienemanISBN: 978-3-52217-684-2 Preis: 19,99 $ (D) Hardcover 12,99 $ (D) Taschenbuch Seiten: 480empfohlenes Alter: ab 12 Jahren Erschienen: 1. Januar 1979 Leseprobe
TU WAS DU WILLST
Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: Die unendliche Geschichte. Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der „Kindlichen Kaiserin“, die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben. Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atréju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hineingerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?
Egal ob es die Grüne oder die Blaue oder eine gänzlich anders gefärbte Ausgabe ist. Die unendliche Geschichte trägt schon alleine mit seinem Titel einen Zauber mit sich, den dieses Buch selbst nach Jahrzehnten nicht verliert und sicherlich auch nie verlieren wird. Wobei ich wirklich anmerken muss das es ein wenig schade ist, das der Verlag in der neuen Auflage die schönen Illustrationen weggelassen hat. Sie gaben dem Buch nochmal etwas sehr besonders. ♥ Das Englische Cover finde ich auch Hübsch. Besonders Fuchur oben fällt einem doch gleich ins Auge. ♥
Erster Satz – Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.
Bastian weiß das er weder mutig noch stark oder schön ist. Ganz im Gegenteil. Er ist ein kleiner Hasenfuß der sich lieber in Büchern vergräbt als sich dem Hohn seiner Klassenkameraden auszusetzen. Nur leider funktioniert das nicht immer. Und als er eines regnerischen Tages, denn solche Geschichten müssen einfach mit einem regnerischem Tag beginnen, in die Buchhandlung eines kauzigen alten Mannes stolpert, ahnt er erst viel zu spät das dies sein gesamtes Leben verändert. Denn er tut etwas, was er noch niemals getan hat. Er stielt ein Buch. Die Unendliche Gesichte.
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Zeitgleich in Phantásien bekommt der Junge Atreju von der kindlichen Kaisern selbst einen Auftrag. Er soll ein Heilmittel für ihre Krankheit finden, damit ihr Land nicht im Nichts verschwinden muss. Doch wo nur soll er suchen? So begibt er sich auf ein Abenteuer, ohne zu ahnen, dass er die ganz Zeit dabei nicht alleine ist. Fuchur, ein Glücksdrache, wird ihm bald ein treuer Gefährte. Doch wird ihre Reise von Erfolg gekrönt sein? Und was ist das Nichts überhaupt?
Michael Ende schreibt mit solch einer Lebendigkeit, das man sie greifen kann und das Grasland, Fuchur, die Felsenbeißer und die Rennschnecke geradezu vorm innerem Auge entstehen, lebendig werden und diesem Buch eine unglaubliche Präsenz verleihen, welcher man sich nur schwer entziehen kann. Mit viel Fantasy und Spannung zieht er den Leser in den Bann, Sodas man bald glaubt auch ein Teil von Phantásien zu sein, sich selber angesprochen zu fühlen. Die Wahl der zweifarbigen Schriften macht es gleichzeitig leicht den Switch zwischen Bastian und Atreju glatt nachzuvollziehen.
Es ist unmöglich, sämtliche Türen und Zimmer zu beschreiben, durch die Bastian bei seiner Wanderung durch den Tausend-Türen-Tempel kam.
Michael Endes Welt ist ein Traum der mal schön und mal hässlich sein kann. Mal böse mal gut aber immer wunderbar. Kommt und verliert euch darin.
Bastian ist nicht gerade der typische Held. Im Grunde weiß man zu Beginn, nicht einmal ob er wirklich der Held ist, oder einfach nur ein Beobachter. Wie man selbst schließlich auch. Und so lernt man sein Ängstliches Gemüt und seine Selbstzweifel kennen. Seine Wünsche sind dabei oft oberflächlich und er muss erst noch erkennen, das es mehr gibt, was einem ausmacht, als das was der Spiegel einem zweigt.
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Atreju ist ganz anders. Der Junge aus der Steppe der Purpurbüffel ist mutig und stark und aufgeben will er niemals. Ein kleiner Held und für Bastian eine Figur, der er unbedingt nacheifern will. Aber auch Atreju hat seine schwächen. Zum Beispiel trifft er manchmal nicht gerade die überlegtesten Entscheidungen und erkennt es zumeist erst zu spät, Sodas er mit Fuchur einmal sogar in den Streit der Winde geriet.
Ich weiß, das viele Eltern davor zurückschrecken die unendliche Geschichte an ihre Kinder heranzulassen. Zum einen Schreck sie die Dicke des Buches ab, und mit 480 Seiten ist es wirklich nicht gerade ein Leichtwicht, zum anderen sind es die oft schweren Namen. Hier kann ich Kindern wie Eltern nur nahe legen, sich einfach mal zu trauen. Man eckt an diese Namen weit weniger an, wenn man sich dieses Stolpern auch mal eingesteht. Und ich kann beteuern, dass auch als Erwachsener Namen wie Graograman nicht so leicht sind. 😉 Also mutig sein, zutrauen und sich einfach fallen lassen. Das macht Michael Ende einem auch sehr einfach. Die Geschichte hat so viel Fantasy, so viel Mehrwert und Tiefe, die man vielleicht nicht immer fassen,dafür aber Fühlen kann. Ein Lesemuss für jeden, wie ich finde. Ein Klassiker der ganz besonderen Art.
Ein Stück Kindheit für mich, dessen Lesen immer wieder ein mitfiebern mit sich bringt. Ein Träumen und abtauchen und einfach noch mal mit Bastian nach Phantásien reisen. Weinen, Lachen, Angst haben und einfach nur Träumen.
6 von 6 Krümeltörtchen und ich würde es ihm immer wieder geben. Jeder muss es eigentlich mindestens einmal gelesen haben. *grins*