Titel: The Extraordinaries #1 – Die Außergewöhnlichen | Autor*in: T.J. Klune
| Genre: Fantasy | Verlag: Heyne | Erscheinungsdatum: 11.4.2024 |
Seitenzahl: 576 Seiten | Preis: ab 20,00 Euro Hardcover

ick Bell ist ein ganz gewöhnlicher Teenager. Wobei das in einer Stadt voller Superhelden schon wieder ungewöhnlich ist. Und der beste Autor von Superhelden-Fan-Fiction zu sein, ist ja quasi auch eine Superkraft, oder? Als Nick eines Tages Shadow Star, dem berühmtesten Helden der Stadt – und sein heimlicher Schwarm – begegnet, beschließt er, selbst ein Held zu werden, um Shadow Star zu beeindrucken. Widerwillige Hilfe bekommt er dabei von seinem besten Freund Seth. Wird Nick Shadow Stars Herz erobern oder erkennt er, dass seine wahre große Liebe eigentlich schon die ganze Zeit an seiner Seite ist?

Bin ich froh, diesem Buch doch noch eine Chance gegeben zu haben!!
Auch wenn noch eine Menge mehr in ihnen stecken mag, ist es doch eine allgemein annerkannte Tatsache, dass männliche Teenager allesamt dumm sind.
Das Buch und ich hatten einen zugegebenermaßen holprigen Start. Ich dachte mir nämlich mal wieder, ich könnte es doch mit einem Hörbuch versuchen. Und Klune hat doch sooo einen tollen Humor. Das kann doch nur klappen! NICHT!! Gott ich kam mit dem Sprecher so absolut nicht klar. Ich habe absolut alles gehasst. Die Stimmung, die Figuren, den Humor und es nach nicht mal 30 Minuten abgebrochen und weit, weiiiiit von mir geschoben. Was genau mich dazu bewogen hat, einfach das Buch auszuprobieren, wusste ich nicht, aber Hölle, was war ich froh darüber! Plötzlich zündete der Humor, ich fand sämtliche Figuren einfach großartig und saß mehr als einmal lachend vor dem Buch. Das zeigt mir mal wieder, dass ein Sprecher ein Buch zum Guten oder auch zum Schlechte beeinflussen kann. Und wenn man dann noch jemand ist, der ziemlich schnell von bestimmten Stimmen genervt ist … nun … dann ist das halt blöd.
Sollte man Sperhelden wirklich bewundern?
Spiderman, Superman, Primatengirl . . . Nick kennt sie alle. Atmet ihre Geschichten, wie andere Luft und ist vielleicht mehr als nur über beide Ohren in den stadteigenen Superhelden Shadow Star verliebt. Er schreibt sogar eine, wie Nick meint, hyperrealistische Fanfiction über seine und Shadow Stars mögliche Zukunft. Doch als er seinem Helden plötzlich live begegnet und dieser sogar seinen Namen weiß, steht für Nick fest, dass der Held auch ein Auge auf ihn geworfen hat. Was er jetzt nur noch tun muss, ist ebenfalls ein Außergewöhnlicher zu werden. Und Nick hat da so einige Pläne, die absolut nicht seltsam oder verrückt sind. Wie das Bestrahlen einer Grille mit Hilfe einer Mikrowelle oder den geplanten Einbruch in ein Atomkraftwerk …
Und wäre Nicks herrlich verrückte, aufgedrehte Persönlichkeit nicht schon genug, um mir mehr als einmal einen Lacher zu entlocken, so machen seine Freunde die Runde komplett. Gerade, weil Nick durch sein ADHS die Welt einfach anders wahrnimmt und seine Gedanken manchmal ziemlich sprunghaft sein können. Und dass er manchmal nicht bemerkt, was direkt vor seiner Nase vor sich geht, macht das ganze noch um so viel Besser! Besonders da man schnell erkennt, wie die liebe Liebe unseren gucken Nick versucht, mit dem Vorschlaghammer auf sich aufmerksam zu machen. So süß!
Halte dich stets im Schatten
Und während man sich in dem Humor einfach so verdammt wohlfühlt, kommt plötzlich Drama und Spannung auf. Langsam erfährt man mehr über Nicks verstorbene Mutter und wie er und sein Dad versuchen, das noch immer zu verarbeiten. Wir haben seinen allerbesten Freund Seth, der einfach so ein gutmütiger und süßer Kerl ist und gleichzeitig auch so einiges mit sich herumschleppen muss. Wir haben die Superhelden und die Frage, ob das wirklich so toll ist. Denn oft gibt es Entscheidungen zu treffen, um die man sie nicht beneidet. Auch die Frage nach Gut und Böse steht offen im Raum und ist bald gar nicht so einfach zu beantworten.

„The Extraordinaries“ ist eine wilde, herrlich humorvolle Reise die sich nicht ganz so ernst nimmt und einen an den richtigen Stellen doch zu Tränen rühren kann. Ich liebte das innige Verhältnis zwischen Nick und seinem Vater und der Epilog war diesbezüglich unglaublich gemein. Denn er Rückt so einige nebensächlich wirkende Kommentare plötzlich in ein neues Licht. Die Liebesgeschichte war richtig süß und was habe ich bei dem Ende innerlich gejubelt!

