Bitte nicht öffnen #4 – Feurig

Titel: Bitte nicht öffnen #4 – Feurig | Autor*in: Charlotte Habersack
| Genre: Kinderbuch | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 27.6.2019
| Seitenzahl: 240 Seiten | Preis: 13,00 Euro Hardcover

Nemo hat einen Plan: Er will dem Päckchen-Verschicker eine Falle stellen. Leider geht das schief und der Spielzeugdrache Drago wird lebendig. Als ob das nicht schon genug wäre, hat Dragos Spucke auch noch interessante Nebenwirkungen. Doch das größte Problem kommt erst noch: Die Einzige, die Drago in ein harmloses Stofftier zurückverwandeln kann, befindet sich am anderen Ende der Welt. Nemo braucht dringend einen Plan B! 

Nemo bereut es etwas, seinen Drachen verschenkt zu haben. Und ich kann ihn wirklich gut verstehen!

Eigentlich hatte Nemo sich alles ziemlich gut zurechtgelegt. Es könnte der Plan sein, um den geheimnisvollen Päckchenverschicker zu stellen und damit das ganze Chaos zu beseitigen, welches immer wieder in Boring Einzug hält. Nur leider geht alles gründlich schief und plötzlich haben sie einen leibhaftigen, sehr schnell wachsenden und vor allen stinkenden Drachen am Hals und die Einzige, die ihn zurückverwandeln könnte, ist weit weg im Urlaub. Doch ganz so schlimm findet es Nemo insgeheim gar nicht. Immerhin wünscht sich doch jeder einen Drachen, oder? Doch als die Erwachsenen Wind von Drago bekommen und ihn zur Attraktion des Mittelalterfestes machen wollen, müssen sich die Freunde plötzlich etwas überlegen.

Erwachsene und tote Omas

Wo ich den Humor und die Idee dieser Reihe eigentlich sehr genieße, stieß es mir in diesem Band doch zwischenzeitlich sauer auf. Zum einen habe ich mich ja schon damit abgefunden, dass sämtliche Erwachsene in Boring entweder nutzlos oder selbstsüchtig sind. Die Eltern unserer jungen Helden inbegriffen. Immerhin gibt es immer einen gierigen Erwachsenen, der aus diesem oder jenem Grund hinter dem lebendig gewordenen Spielzeug her ist. (Wobei man zu ihrer Ehrenrettung zumindest sagen muss, dass sie das letzte Detail nicht kennen.) Die Welt braucht eben Gegenspieler. Aber irgendwie nervte es mich, dass sich hier gleich mehrere Erwachsene zusammentaten, aktiv die Kinder belogen, um an Draco heranzukommen und auf Ruhm und schnelles Geld hofften. Selbst der Bürgermeister war mit dabei. Das Bild, welches hier im Hinblick auf Vertrauen vermittelt wird, gefiel mir gar nicht.

Das nächste und für mich viel verstörendste war, dass sie ja die kleine Marie ja aus dem Urlaub zurückrufen mussten, um Drago zurück in seine Spielzeuggestalt zu bekommen. Dafür greifen sie auf einen ziemlich geschmacklosen Trick zurück. Sie schicken nämlich ein Bild der Oma an die Eltern mit dem Hinweis, dass es ihr richtig, richtig schlecht geht und ihr „Überleben nicht garantiert ist.“ Tut mir leid, aber solche „Scherze“ sollte man sich vielleicht in einem Kinderbuch verkneifen. Besonders da – bitte nicht steinigen – Kinder „blöd“ sind und sowas nachmachen, ohne weiter darüber nachzudenken. Und da heute gefühlt jedes Kind mit 5 ein Handy bekommt, sind da auch die Möglichkeiten da. Dass die Truppe sogar am Ende noch dafür gelobt wurde, macht das Gesamtbild nicht besser.

Trotz des Drachenthemas und des üblichen Humors schaffte es das Band mich nicht so sehr zu begeistern, wie die vorherigen Teile. Zum einen liegt es an der fast schon boshaften Darstellung der Erwachsenen, zum anderen an diesem Oma-ist-tot-Plan.

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