True Crown # 2 – Der Mantel des Elfenlords

Titel: True Crown – Der Mantel des Elfenlords | Autor*in: Olivia Atwater
| Genre: Jugendfantasy | Verlag: cbj | Erscheinungsdatum: 22.3.2023 |
Seitenzahl: 352 Seiten | Preis: ab 19,00 Euro Hardcover

Effie hat sich Hals über Kopf in den umwerfenden Mr Benedict Ashbrooke verliebt. Dummerweise ist Effie eine Bedienstete – einen adligen Gentleman zu heiraten ist für sie keine Option. Doch dann begegnet sie am Rande eines Balls Lord Blackthorne, der ihr anbietet, dafür zu sorgen, dass genau das möglich wird. Effie kennt die Gerüchte über jene, die sich auf einen Pakt mit einem aus dem Elfenvolk einlassen. Aber für die Liebe ihres Angebeteten ist sie bereit, selbst ihre unsterbliche Seele zu riskieren. Und so hat sie nun hundert Tage, um Mr Ashbrooke dazu zu bringen, ihr einen Antrag zu machen – falls dank Lord Blackthorne nicht doch noch alles in einem enormen Skandal endet …

Man verliert sich so schnell darin.

Das sanfte Lächeln auf seinen Lippen, als er die Worte äußerte, hatte irgendetwas an sich, das ihr Herz auf ungehörige Weise zum Flattern brachte.

Effie ist wütend. Wütend auf die Adeligen, in dessen Dienste sie steht und die ihre Angestellten wie Möbel behandeln. Anwesend aber ungesehen. Wütend auf all die feinen Leute, die immer wieder mit schlammigen Schuhen durchs ganze Haus laufen, und ihr damit noch mehr Arbeit aufbrummen. Dabei gibt es mehr als genug zu tun, seitdem die Hausherrin einen Bediensteten nach dem anderen entlässt. Selbstverständlich ohne neue einzustellen. Doch dann trifft Effie auf Mr Benedict Ashbrooke. Er nimmt sie wahr, lächelt sie an und zieht sich dann sogar noch die Schuhe aus, um ihr nicht mehr Arbeit zu machen! Effie verliebt sich auf der Stelle in ihn. Eine hoffnungslose Liebe. Immerhin ist sie nur eine einfache Bedienstete. Als sie jedoch kurz darauf die Chance hat einen Deal mit einem seltsam positiv gestimmten Elfen einzugehen, stimmt sie nach kurzem Zögern zu. Nun hat sie 101 Tage Zeit, um den Mann den sie liebt zu heiraten, ansonsten muss sie in den Dienst des Elfen treten. Und das ist, so findet Effie zumindest, vermutlich dennoch eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu ihrer aktuellen Anstellung. Doch während ihrer Bemühungen bemerkt Effie fast zu spät, dass sie ein ganz entscheidendes Detail in ihrem Plan vergessen hat.

Misstrauisch

Und genau das ist man zu Beginn des Buches. Denn nachdem der Elf im ersten Teil Die Lady und der Lord Magier gelinde gesagt ein Arschloch war, ist man doch etwas vorsichtig mit den spitzohrigen Gesellen. Auch wenn er seltsam positiv ist. Und nett … und irgendwie gar nicht so wirkt, als wollte er Effie etwas Böses. Und ehe man sich versieht, mag man Lord Blackthorne einfach. Und dabei ergeht es einem wie Effie selbst. Denn der Elf hat so einige Qualitäten, die sie bei den meisten Menschen ziemlich schmerzhaft vermisst. Nur leider ist er auch ein wenig chaotisch und seine Art von „Hilfe“ schlägt gut und gerne mal über die Stränge. Dennoch fällt es schwer, ihm wirklich böse zu werden. 

Sie sind so süß zusammen!!

Sowieso ist die Dynamik zwischen Effie und Lord Blackthorne einfach großartig. Beide gehen so freundlich miteinander um. Effie anfangs vorsichtig, während Lord Blackthorne sie mit purer Begeisterung überschüttet. Aber sie tun sich gut und man merkt, wie sehr sich die beiden zum Positiven beeinflussen. Effie beginnt ihren eigenen Wert zu erkennen und lernt nicht nur ganz neue Seiten von sich kennen, sondern auch ihren Blick auf die Welt zu verändern. Lord Blackthorne dagegen beginnt, seinen Blick auf die Menschen zu ändern. Denn was anfangs eher oberflächliches Interesse an den Menschen/Engländern ist, entwickelt sich bald zu echter Zuneigung. Als Beispiel war Lord Blackthorne zu Beginn des Buches richtig begeistert, als er Effie weinen sah, denn so hatte er ja endlich jemanden gefunden, dem er helfen konnte. Später meint er, dass es ihm nicht gefällt, wenn sie weint. 
Abgesehen von Effie und Lord Blackthorne bleiben die anderen Figuren links und rechts aber kaum mehr als schmückendes Beiwerk.

Gesellschaftskritik

Okay … ich gestehe, die war für mich unerwartet. Gleichzeitig bietet es sich natürlich an, dass Effie als Dienstmädchen wenig begeistert von der rücksichtslosen Art ihrer Dienstherren ist. Denn diese übersieht ihre Diener geflissentlich. Sie sind kaum mehr als Möbelstücke, und so werden auch Ehestreits direkt vor ihnen ausgetragen. Denn im Grunde existieren sie nicht. Und selbst als Effie verhindert, dass der Hausherr seine Dame schlägt, erntet sie keinen Dank. Nein, der Hausherr entlässt sie augenblicklich und gibt ihr noch zu verstehen, dass sie ihren Lohn vergessen kann. Und sollte ihr das nicht passen, könne sie sich ja bei einem Richter melden. Und hier weiß der Leser einfach, dass Effie, sollte sie sich hier beschweren, keinerlei Chance hätte. Es zeigt, wie „normal“ es ist, damals wie heute leider noch immer, dass Arbeitgeber ihre Arbeiter übersehen, mit unschaffbaren Mengen an Arbeit überhäufen und gleichzeitig darauf setzen, dass sich niemand wehrt. Immerhin will man ja auch nicht die eigene Stelle riskieren. Doch Effie und ihre Kollegen tun sich im Verlauf des Buches zusammen und beginnen, sich gemeinsam starkzumachen. Denn eine Stimme kann man ignorieren, viele jedoch nicht.

Band 2 war so ganz anders als sein Vorgänger und doch hätte ich ihn mir nicht besser vorstellen können. Oder nein, das stimmt so nicht. Denn ich lauerte im letzten Drittel des Buches auf einen ganz bestimmten Kuss, der mir leider verwehrt geblieben ist. Und so war es gleichzeitig das passendste aller möglichen Enden für diese Geschichte und zum anderen hoffe ich nun, dass es in Band 3 passiert. Selbst wenn es gannnz weit im Hintergrund ist!

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