True Crown #1 – Die Lady und der Lord Magier

Titel: True Crown – Die Lady und der Lord Magier | Autor*in: Olivia Atwater
| Genre: Jugendfantasy | Verlag: cbj | Erscheinungsdatum: 9.11.2022 |
Seitenzahl: 352 Seiten | Preis: ab 19,00 Euro Hardcover

Theodora Ettings, im Kindesalter von einem Elf der Hälfte ihrer Seele beraubt, kennt weder Furcht, Scham noch Schüchternheit oder was man sonst so von einer britischen Debütantin des 19. Jahrhunderts erwarten dürfte. Dass sie sich von all den anderen jungen Ladies derart abhebt, ist ihrer Familie ein Graus. Doch gerade Doras unkonventionelles Verhalten erregt die Aufmerksamkeit des Lord Magiers des Königreichs, als sie im Gefolge ihrer Familie in der Londoner Gesellschaft auftaucht. Die Freundschaft mit dem umstrittenen Lord Magier könnte Dora allerdings endgültig zum gesellschaftlichen Outcast machen. Aber zugleich ist er ihr einzige Hoffnung, je wieder geheilt zu werden. Oder kann man etwa doch mit einer halben Seele aus vollem Herzen lieben?

Jane Austen mit Magie

Manchmal, wenn man die Welt nicht dazu zwingen kann, zur Vernunft zu kommen, muss man sich damit begnügen, ein paar der kleineren Übel zu beseitigen, die man direkt vor der Nase hat.

Ich wusste nicht genau, was ich erwartet habe, abgesehen von diesem wirklich schrecklichen Farbschnitt, als ich mit dem Buch angefangen hatte. Es klang irgendwie wie Jane Austen und genau daran hat mich das Buch auch erinnert. An Stolz und Vorteil, nur eben mit Magie, Elfen und einem herrlich trockenen Humor. Und plötzlich steckte ich bis zu den Ohren in dieser Geschichte, die mich einfach nicht mehr loslassen wollte. Es gab Rätsel, tolle Figuren und mehr als einmal sehr weise Worte.

Ich habe mich an einen Werwolf erinnert

Nein in diesem Buch tauchen keine Wölfe auf, auch wenn wir natürlich alle Wissen, dass ein paar pelzige Nase jedes Buch besser machen. Einfach aus Prinzip. Warum musste ich also an Werwölfe denken? Nun, es lag an Elias. Seine Art hat mich einfach so sehr an Lord Maccon aus der Alexia Tarabotti-Reihe erinnert, dass ich mich gleich unglaublich wohl mit ihm gefühlt habe. Diese Mischung aus Kratzbürste, eigentlich ein bisschen sozial unsicher, loyal und doch ganz humorvoll und süß war herrlich! Und es hat mich daran erinnert, dass ich die Reihe mal weiter lesen muss. Da gab es richtig Fernweh. Man will Elias einfach das halbe Buch land knuddeln, sich ebenfalls in seine Arme werfen oder einfach herzlich lachen.

Aber auch Dora war toll. Die Idee, ihr mit der halben Seele, auch die tiefe ihrer Emotionen zu nehmen hat das Buch auf eine ganz andere Art und Weise spannend gemacht. Und das tolle, es wird nie vergessen. Der Charakterzug zieht sich glaubwürdig durch das Buch und ich musste schon grinsen, wenn man merkt, wie sie die feine Gesellschaft, inklusive ihrer Mutter, schockiert. Gleichzeitig hat sie es dadurch auch nicht leicht und so bildet sich ihr Charakter sehr glaubwürdig ab.

Ruhig

Trotz einer Schlafseuche, Doras halber Seele, einer angestrebten Heilung und dem Ränkespiel Zieheltern ist das Buch eher ruhig. Es passiert sehr viel zwischen den Figuren und offenbart einen Teil der Gesellschaft, der nicht nur damals gerne übersehen wird. Gerade das mochte ich an Elias und Dora so gerne. Die Art wie sie bereit waren offen miteinander umzugehen und den Leser dabei mitzunehmen. Und nicht nur das Zitat von oben berührte mich diesbezüglich sehr.
So erinnerte mich das Buch in seinem Aufbau, trotz der magischen Zitterpartie am Ende, sehr an die ruhige Spannung von Stolz und Vorurteil. Nie fühlte ich mich von den Geschehnissen gelangweilt, sondern lauerte darauf, wie sich das Ganze am Ende auflösen wird. Interessant fand ich dabei das Ende. Da es eine Reihe war, ging ich irgendwie davon aus, dass die Geschichte von Dora weitergehen wird. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn Band zwei wirft seinen Blick auf eine andere Figur, welche durch einen Deal mit einem Elfen, den der aufmerksame Leser schon in diesem Band findet, vor einer ganz neuen Herausforderung steht.

True Crown ist ein Buch, das in dieser Mischung wohl nicht oft zu finden ist und doch für mich absolut funktioniert hat. Die ruhige Spannung, die vielen Geheimnisse und die zarte Liebesgeschichte, die sich zwischen höflichen Beleidigungen und strengen Konventionen erst einmal entfalten muss, hat mich an die Seiten gefesselt. Fans von Jane Austen und Bridgerton, die auch vor einem zarten Fantasyanteil nicht zurückschrecken, sollten unbedingt mal einen Blick darauf werfen.

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