Titel: Die Magnolienkatzen | Autor*in: Noriko Morishita |
Genre: Belletristik | Verlag: Klett-Kotta | Erscheinungsdatum: 15.3.2025 |
Seitenzahl: 256 Seiten | Preis: 22,00 Euro Hardcover

Als Katzenmama Mimi, der kleine Taro und seine vier Geschwister ganz unvermittelt in Norikos Leben treten, weiß sie noch nicht, dass mit der Katzenfamilie auch das Glück in ihr Haus einzieht. Denn die Kunst der Achtsamkeit und unsere tiefe Sehnsucht nach Begegnungen, die von Liebe geprägt sind, lassen sich nirgends besser erfahren als im Umgang mit den schnurrenden Persönlichkeiten.
Auf der Suche nach Inspiration besucht Schriftstellerin Noriko einen Shinto-Schrein und flüstert: »Schenk mir Glück«. Schon am nächsten Tag erlebt sie eine Überraschung. Unter dem Magnolienbaum, den einst ihr Vater pflanzte, entdeckt sie einen Wurf Kätzchen und die Katzenmutter. Niemand in der Nachbarschaft ist bereit, sich um die neugeborenen Tiere zu kümmern: So beginnt ihr Zusammenleben mit Mimi, dem kleinen Taro und seinen vier Geschwistern, die Norikos Leben völlig verändern. Und dabei mochte sie Katzen nicht einmal. »Die Magnolienkatzen« erzählt von der wachsenden Zuneigung zwischen Noriko und ihren tapsigen Mitbewohnern. Dank ihnen macht Noriko überraschende Entdeckungen über sich selbst, das Leben und vor allem über das Glück und das Streben danach.

Dieses Buch ist so schön, das mir zwischenzeitlich die Tränen kamen.
„Weißt du, Katzen sind Wesen, die bei Menschen sein wollen“, kommentierte sie, doch offensichtlich war sie es, die bei Katzen sein wollte.
Eigentlich passiert in diesem Buch nicht viel. Wir begleiten lediglich Noriko und ihre Mutter bei der eher unfreiwilligen Aufzucht junger Kätzchen. Und was zu Beginn eher eine Belastung wird, entwickelt sich mit jedem Tag, den sich die Katzenfamilie in die Herzen der beiden Frauen schleichen, zu etwas unglaublich besonderm. Wir haben wachsendes Vertrauen auf beiden Seiten und erste zarte Bande. Wir haben Noriko, die durch die Katzen nicht nur einen ganz neuen Teil der Welt und damit auch ganz neue Menschen in ihrem Leben willkommen heißen kann, sondern auch lernt in sich Ruhe zu finden. Und zwischen süß beschriebenen Momenten und tiefsinnigen Gedanken, stecken immer wieder so wahsninnig starke Sätze, die sich ganz von alleine in mein Herz schlichen und mir mehr als einmal tief bewegt Tränen in die Augen trieben.
Liebe und Abschied
Doch nicht nur die guten Seiten, die es mit sich bringt, sein Herz an ein Lebewesen zu hängen, werden beleuchtet. Denn man merkt schnell, warum sich Noriko anfangs so dagegen wehrt, Mimi und ihren Wurf in ihr Herz zu lassen. Denn Liebe bedeutete irgendwann auch Abschied. Und dieser ist niemals leicht. Egal ob Mensch oder Tier. Und so muss sich Noriko damit auseinandersetzen, ob sie die Angst vor der Trauer all der Liebe vorzieht, die Mimi bereit ist, ihr zu geben. Gerade diese Szenen und Gedanken treffen wohl jeden Tierhalter. Und sehr viele werden es auch nachvollziehen können. Denn ein Verlust hinterlässt immer eine Lücke, die nicht zu füllen ist.
Charakter
Und noch etwas erkennt Noriko und ihre Mutter. Nämlich das ihre Katzen alle einen ausgeprägten, ganz eigenen Charakter haben. Dieser reicht von schüchtern, über ängstlich bis zu hoheitsvoll. Sie beschreibt in den schönsten Worten wie Mimi sich nicht gerne beim Knuddeln von ihren Kleinen überraschen lässt, oder das Taro sich seine Streicheleinheiten eher von ihrer Mutter holt. Sie zeigt wie unglaublich sensibel Tiere auf Stress reagieren, gerade wenn sie nicht die sichersten sind. Und zwischen all dem, den klugen, schönen und lehrreichen Momenten, wirft Noriko zusammen mit uns auch einen Blick in Richtung des Tierschutzes.

Die Magnolienkatzen ist ein feinsinniger, ruhiger Roman, in welchen man sich förmlich einkuscheln kann. Die klugen Sätze, die ganze Stimmung hallen noch lange nach dem Lesen in einem nach und selbst ohne eigene Katze versteht man diese tiefe Liebe zu seinem tierischen Begleiter sehr gut.

