Titel:Unendlich Wir englischer Titel: Infinity + One
Reihe: Nein , Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Amy Harmon
Verlag: INK
ISBN: 978-3-86396-080-3 Preis: 14,99 $ (D) Taschenbuch Seiten: 411
empfohlenes Alter: ab 15
Erschienen: 2. April 2015
Leseprobe
„Was ist unendlich plus eins?“ unterbrach ich Katy und stellte Finn die Frage, dir mir schon eine Weile auf der Zunge lag. „Immernoch unendlich“, antwortete er und seufzte. „Falsch. Es ist zwei.“ „Ach ja? Wie kommst du darauf?“ Ich deutete auf Finn und sagte. „Dein Name bedeutete Infinität, als Unendlichkeit.“ Dann deutete ich auf mich und sagte. „Plus eins. Das ergibt zwei, du Genie. Unendlich wir, sozusagen.“
Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben.
Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, in Las Vegas, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er die junge Frau auf der Brücke in New York. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen …
Man sieht hier wirklich das beide Bücher zusammengehören weil sie einfach im Stil der Aufmachung sehr viele Ähnlichkeiten aufweisen. Die klaren Formen. Die Scherenschnitte und die stilisierten Blumen. Alles zusammen ergibt mit dem leicht geschwungenem Titel ein rundes ganzes. Auch die Farbgebung finde ich wieder einmal toll. Und ich weiß nicht, ob ihr es auf dem Bild gut erkennen könnt, aber neben den satten Farben hat das Buch auch noch durch „Flecken“ einen leicht alten Touch bekommen.. Sieht gut aus.
Das englische Cover ist zwar dann gleich wieder etwas ganz anderes, aber trotz allem wäre ich damit genauso zufrieden gewesen. Es sieht toll aus und spiegelt auch gut die Unterschiede der Charaktere wieder.
Erster Satz – Der Fernseher war eingeschaltet, plärrte in voller Lautstärke.
Bonnie und Clyde. Ein Abenteuer. Eine Fluch. Ein Weg. Zwei Geschichten. Als Bonnie in den Nebel sieht, glaubt sie das es einfach wäre einfach zu springen. Zu fallen und dann bei Minnie zu sein. Als Clyde Bonnie sieht, glaubt er ein Kind zu sehen, das von der Brücke springen wollte. Er hielt sie auf, hielt sie fest und hatte im nächsten Moment eine Begleiterin auf seinem Weg in Richtung Westen gewonnen, auf die er oft genug verzichten und sie doch nicht im Stich lassen konnte.
Die Straße lag im Dämmerlicht,Kein Hinweisschild gab Geleit.Aber sie waren entschlossen,der Dunkelheit zu trotzenund gaben nicht auf, bis ans Ende ihrer Zeit.
Doch was als überraschender Road-Trip beginnt, wird bald zu einer infamen Flucht vor der Polizei. Alle Welt denkt plötzlich Clyde hätte Bonnie entführt. Eine Lösegeldforderung tritt auf den Plan. Eine Flucht jagt die nächste und immer wieder scheinen sie dabei in die Fußstapfen ihrer Namensvettern zu treten.
Das ist das zweite Buch der Autorin und wie schon beim Ersten konnte ich mich einfach zurücklehnen und in diesem Buch versinken. Amy Harmon besitzt eine Sprache, die dafür sorgt, dass man mitlacht und mit weinen möchte, hofft, verzweifelt und sich in wunderschönen Sätzen voller Tiefe und Gefühl wiederfindet. Auch hier steckt wieder ein Hauch von Poesie im Buch, etwas das den Sätzen eine intensivere Wirkung gibt und sie einfach im Kopf bleiben. Die Gedanken und Gefühle dazu anstoßen sich mitreißen zu lassen.
Bonnie und Clyde. Wer hier nicht an die Geschichte des berühmt berüchtigten Gangsterpärchens denkt, hat wohl auch einfach noch nie etwas von ihm gehört. Dass die Autorin diese Geschichte für ihre eigene in wohl portionierten Häppchen serviert, gibt dem ganzen noch einen ganz besonderen Nachgeschmack. Die Geschichte wechselt in den Sichten zwischen den beiden Hauptcharakteren. Man bekommt sehr gut die schrillen Gegensätze der beiden mit. Bonnie ist direkt, nicht auf den Mund gefallen, das wandelnde Chaos und gleichzeitig verletzt. Clyde selbst ist ein wandelnder Taschenrechner. Zahlen haben ihn schon immer aus dem tiefsten Mist gezogen. Und auch der Leser darf es sich zwischen realen Zahlen und anderem Mathekram gemütlich machen.
Bonnie und Clyde. Ein Namenspaar, das man doch unweigerlich mit einem bestimmten Schicksal in Verbindung bringt. Würde auch diese Geschichte dieser Linie folgen? Gäbe es nur Trauer und Tod oder doch ein Happy End? Die Frage blieb bis zur letzten Seite, den die beiden haben beiweiten mehr als Probleme. Dazu kommt Bonnies Bedürfnis Menschen zu helfen und manchmal einfach nicht nachzudenken, ehe sie ins Chaos stürzte. Doch gleichzeitig lernen beide auch eine menge voneinander und über sich. Sie lernen, dass es in dieser Welt mehr gibt und Unerwartetes das ganze Leben auf den Kopf stellen kann.
„Wir sind Bonnie und Clyde! Gesucht und unerwünscht. Eingesperrt und in die Enge getrieben. Wir sind verloren und einsam. Wir sind ein großes Kuddelmuddel. Ein Schuss ins Blaue. Wir sind zwei Menschen, die nichts und niemand anderen haben außer uns, aber ich bin mir mit einem Mal völlig sicher, das mir das genügt und ich gar nicht mehr brauche! Es tut mir Leid, wenn es dir nicht genug ist.“
Die Geschichte dieser beiden Menschen, die sich unverhofft trafen und unverhofft in ein Schlamassel hineinrutschten, das sicherlich keiner von beiden je erwartet hätte, hat mich unheimlich gepackt. Das Buch beiseitelegen wegen etwas wie Essen oder Arbeit war eine Qual. Ich wollte einfach wissen, wie es weiter ging, wollten den nächsten Schnipsel aus der Vergangenheit beider. Wollte wissen ob mein Bauchgefühl recht hatte das Gran ein Miststück ist und ich wollte, dass es nicht wie Bonnie und Clyde endet. Und bei all dem, bin ich dem Titel auf den Grund gekommen, hielt selber inne und nahm etwas aus diesen Seiten mit, was mich lächeln ließ.
Ein wahnsinnig gutes Buch, das seinem Leser noch etwas mit auf den Weg gibt. Berührend. Tief und wunderschön.
6 von 6 Krümeltörtchen scheinen zu wenig für dieses Buch. Ein absolutes Must Have für alle Liebhaber toller Liebesromane, die einmal fern von platten Klischees sind. Nun heißt es bis Oktober warten. Erst dann kommt Amy Harmons drittes Buch „Für immer Blue“ heraus. Wie soll ich das aushalten