Titel:Das Lied des Blutes #1 – Rabenschatten englischer Titel: Blood Song Reihe: Ja – Band 1 der – Rabenschatten – Buchreihe Sprache: Deutsch Autor: Anthony Ryan Verlag: Klett-Cotta ISBN: 978-3-453-56510-4 Preis: 24,95 $ (D) Hardcover Seiten: 775 empfohlenes Alter: ab 16 Jahren Erschienen: 19. Dezember 2014 Leseprobe
„Loyalität ist unsere Stärke.“
Vaelin Al Sorna, der berühmteste Gefangene des Reichs und sein größter Kämpfer, erzählt die atemberaubende Geschichte seines Lebens. Er ist auf einem Schiff unterwegs, das ihn zu dem Ort bringen soll, an dem es für ihn um Leben und Tod geht. »Er besaß viele Namen. Noch nicht einmal dreißig Jahre alt war er im Lauf der Geschichte bereits reich mit Titeln beschenkt worden: ›Schwert des Königs‹ hieß er für den wahnsinnigen Herrscher, der ihn als Geißel zu uns sandte; ›Junger Falke‹ für die Männer, die ihm in die Wirrnisse des Krieges folgten; ›Dunkelklinge‹ für seine cumbraelischen Feinde und ›Rabenschatten‹ für die geheimnisvollen Stämme des großen Nordwaldes.«
Auch wenn das Buch vom Cover her auch supergut in der Geschichtsabteilung stehen könnte, ohne groß aus der Reihe zu fallen, macht es sich im Fantasie-Regal doch auch sehr gut und spricht lautlos von Schlachten und Kämpfen und Rittern und alten längst vergangenen Zeiten. Und genau das erwartet den Leser auch zwischen den Seiten dieses Buches. Zusammen mit erleben wir seine ersten Schritte. Von der Ausbildung bis hin zu den Kriegen. Und über allem liegt ein Schatten . . .
Das englische Cover ähnelt natürlich eher der Fantasy und doch muss ich gestehen, dass ich diesen etwas zerzausten Kerl da weniger mit meiner Vorstellung von Vaelin in Einklang bringen kann. Wieder ein Grund, weswegen ich Menschen auf Covern immer etwas argwöhnisch gegenüberstehe, ^-^.
Erster Satz – Er besaß viele Namen.
Für Vaelin begann alles ganz unerwartet. Ein Ritt auf dem Pferd. Ein großes Tor. Ein Mann, Abschiedworte und plötzlich fand sich der Junge in einer gänzlich anderen Welt wieder. Einer Welt, die von Glauben und Blut und einer schweren, mitunter rötlichen Ausbildung, beherrscht wird. Und so vergingen die Jahre und aus dem Jungen wurde ein Bruder des 6.Ordens. Gerissen, klug und ein Meister mit dem Schwert.
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Doch eines kann sich selbst er nicht in den Weg stellen. Einem listigen König, in dessen Schuld er steht. Und bald fragt er sich. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Und so viele Geheimnisse sind unergründet. Wird er antworten darauf finden? Wird er dem Ränkespiel entkommen? Oder wird das Lied des Blutes in ihm für alle Zeiten verklingen?
Der Stil dieses Buches hat mich von Anfang an gepackt. Es war einfach mal etwas ganz anderes denn Hauptcharakter von Beginn seiner Karriere, wenn wir es mal so nennen wollen, zu begleiten. Man litt mit ihm, man verfluchte insgeheim die Lehrer und staunte doch, wie sie aus dem schmächtigen Jungen Stück für Stück einen grandiosen jungen Mann machten, der mutig war und töten konnte, aber auch tapfer genug es nicht zu tun. All das wurde mit Intrigen gewürzt, hier und da ein Geheimmiss, Charaktere – wie die Prinzessin – die ich wohl noch immer nicht durchschaut habe, aber auch Ehre und Würde und einer tiefgehenden Überzeugung.
Vaelin ist von Beginn an ein sehr interessanter Charakter. Er hat genau das, was man wohl von einem ehrenhaften Ritter erwartet – auch wenn die Bezeichnung Ritter wohl etwas eigen hier ist, -. Er ist so viel, geprägt durch seinen Glauben aber nicht verbittert. Mutig, aber auch voller Mitgefühl. Tapfer aber nicht übertrieben heldenhaft. Man muss ihn einfach mögen!!! Aber auch die anderen Brüder in seiner Gruppe zeichnen sich durch Eigenarten aus, dass ich nah am Heulen war, als es auch tote unter ihnen zu verzeichnen konnte. Und wenn man selbst Nebencharakteren nachtrauern kann, sagt das eine menge über deren Lebendigkeit aus. Findet ihr nicht auch?
Mein Respekt zu ihm wuchs in gleichem Maße wie meine Abscheu. Er benutze mich; er wollte, dass ich die Geschichte aufschrieb, die er zu erzählen hatte. Und ich hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb.
Ein Charakter, der nun wirklich nicht oft auftaucht, mich aber teilweise wirklich in den Wahnsinn trieb war die liebreizende Prinzessin. Und selbst am Ende vom Buch bin ich mir nicht sicher, ob ich sie mag, bewundere oder doch misstrauisch beäugen wollte. *lach* vielleicht erklärt sich das ja in Band zwei.
„Das Lied des Blutes“ ist wirklich ein sehr klassisches Fantasy-Epos, das dann doch wieder ganz anders ist. Man bekommt viel von der Ausbildung und den Prüfungen mit ehe es dann „richtig“ losgehen kann. Die Schlachten sind gut und Ufern nicht so sehr aus, wie es in manchen Büchern doch gerne der Fall sein konnte. Hier wurde nicht jeder Schlag präzis beschrieben, nicht das Blut oder anderes. Es wurde gekämpft. Zackig, schnell, ohne groß Zeit unendliche Passagen, in denen man sich fragt, ob der Charakter so eine nette Pause-Taste hat. In Stil und Charaktere hat das Buch also super gepunktet :). Der einzige Abzug liegt im Ende. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, man will ja nicht alles verraten, also sage ich nur so viel, dass ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden war. Ich ahnte zwar das an dem einen Charakter, was falsch war, die Zeichen waren zwar gut und mit viel Zeit dazwischen gesät, aber doch irgendwie offensichtlich, auch wenn ich natürlich nicht ahnte, das es dann SO! was war. Und das war dann etwas . . . . ja viel glaube ich. Viel ist wohl noch das beste Wort dafür. Viel und überdreht. –
Ein starker Auftritt einer Trilogie, die mal etwas anders beginnt als so manch andere. Lediglich das Ende fand ich zu schwach für das Potenzial des Buchs. Ein Cliffhanger hätte sich da gut gemacht. 😉 auch wenn man diesen als Leser ja ganz gerne mal verflucht. *hihi*
5 von 6 möglichen Krümeltörtchen ergaunert sich „Das Lied des Blutes“. Ich freue mich schon auf Band 2. Der kommt übrigens im Oktober raus. 🙂