Dolfi und Marilyn

Titel:Dolfi und Marilyn französischer Titel:Dolfi Et Marilyn Reihe: Nein – Einzelband Sprache: Deutsch Autor: Francois Saintonge Verlag: carl´s bools ISBN: 978-3-570-58537-5 Preis: 14, 99 $ (D) Brushur Seiten: 289 empfohlenes Alter: ab 16 Jahren Erschienen: 8. September 2014 Leseprobe

Sich die DNA der Frau zu besorgen, mit der man zusammenlebt, ist eine der leichtesten Übungen. Man findet sie in ihrer Wäsche, in den Haaren, die sich auf ihrer Bürste angesammelt haben, auf ihrem Milchzahn, den sie in Seidenpapier eingewickelt in einer Schublade aufbewahrte . . .

Paris im Jahr 2060. Der geschiedene, alleinerziehende Geschichtsprofessor Tycho Mercier gerät durch einen Tombolagewinn in den Besitz eines Klons. Doch er bekommt nicht irgendeinen Klon vom Supermarkt geliefert: Es ist A.H.6, der sechste existierende, eigentlich verbotene Klon von Adolf Hitler. Dieser ist allerdings ganz anders als der Lieferant seines genetischen Materials: Er ist sanftmütig, bescheiden, unterwürfig und für Tychos Sohn ein willkommener Spielkamerad bei Computerkriegsspielen. Zu diesem merkwürdigen Hausgast gesellt sich bald noch ein Klon von Marilyn Monroe, den Tycho Mercier von seinem Nachbarn erbt. Sie verkörpert den Schwarm seiner Jugendjahre, aber auch sie riecht nach Ärger, denn es handelt sich um eine Raubkopie aus Südostasien …

Ich finde, dass das Cover das Grundthema, Klonen, sehr gut aufgreift, eben dadurch das eben eine Meute Marilyns und Hitlers darauf abbildet ist. Man sieht schon das sie nicht mehr einzigartig sind. Massenprodukte fallen mir da spontan am ehesten ein. Werfen wir da noch einen Blick aufs französische Cover, muss ich sagen bin ich ziemlich froh das wir ES da besser gemacht haben als die Franzosen. Was meint ihr?

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 Erster Satz – Ich heiße Mercier.

2060. Paris. Klonen ist längst keine Kunst mehr, sondern fester Bestandteil des Gesellschaftlichem Lebens. Wer würde schließlich nicht gerne John F. Kenndey haben, der ihm den Rasen rimmt, oder trimmt die einem die Wäsche faltet? Oder wie wäre es, ganz ausgefallen, mit einem Serienmörder oder Hitler höchstpersönlich? Keine Wünsche bleiben offen, keine Arbeit ungetan. Klingt wunderbar. Oder? So sieht es Tycho Mercier jedoch nicht, als er plötzlich den Hauptgewinn einer Tombola in seinem Sessel sitzen hat. Und nicht irgendein Klon sitzt da. Nein! Auch noch Hitler persönlich. Und dann ist A.H.6 auch noch teil der verbotenen Klonreihe um Adolf Hitler.  Als kurz darauf später auch noch Marilyn bei ihm hereinschneit, ist das Chaos perfekt.  

Meistens fällt mir zu einem Schreibstil recht viel ein. Es kommen Gedanken beim Lesen hoch, welche sich einfach eins zu eins mit dem Stil des Autoren oder der Autorin in Einklang bringen lassen. Hier nicht. Das Einzige, was mir die ganze Zeit beim Lesen in Großbuchstaben im Hirn herumspukte, war das Wörtchen „Langweilig!“. Es war alles so schrecklich eintönig. Der Autor, oder Autorin – das ist ja nicht ganz sicher, weil das ja ein Pseudonym ist, hat es geschafft in solch einer Eintönigkeit zu schreiben, dass ich nicht mal den Personen eine „Stimme“ geben konnte, wenn ihr versteht was ich meine.  Dazu kommt das dem ganzen Buch einfach das Tempo fehlt. Es plätschert so, gewürzt mit staubigen geschichtlichen Ereignissen, so vor sich hin, ohne dass es mal etwas aufgerüttelt wird. Statt also mal mit etwas Interessantem zu kommen, erzählt zum Beispiel der Prota lang und breit wie und warum er sich eben von seiner Frau getrennt hatte. Öde . . . *Schnarch*

 Wenn man den Staub von den Figuren schütteln würde, würde man vielleicht noch etwas darunter entdecken, so aber war alles in dem gleichem grau gehalten. Wir haben einen geschichteliebenden Professor und seinen Geschichte liebenden Sohn. Und beide verschonen leider auch nicht die Leser mit seinen geschichtlichen Ergüssen. Hier dürft ihr mich bitte nicht falsch verstehen. Ich mag Bücher, wo etwas Reales mit verwoben wird, zum Beispiel wie bei Drachenbrut oder, oder. Aber hier wäre jeder staubige Foliant spannender gewesen. Auch die Klone besitzen absolut keinen Charakter. Praktischerweise wurden sie so gezüchtet. Sie tun und machen einfach brav, was man ihnen sagt. Schwach . . .

Meine Begeisterung für dieses Werk hält sich in Grenzen wie ihr seht. Warum ich es mir dennoch vorgenommen habe? Nun das lag zum einen am Cover, welches ist wirklich interessant fand, und dann am Klappentext. Ich erwartete hier einen etwas tieferen Gang in die Thematik, gewürzt mit Humor, wie man ihn im Klappentext schon zu spüren bekommen hatte. Doch bis auf Kleinigkeiten, welche im Bezug auf die Klone gestreut wurden, blieb das Buch einfach flach und nichtssagend. Vielleicht sollte es auch diese Pro-Contra-Klonthematik aufarbeiten, schaffte es aber nicht einmal ansatzweise interessant herüberzukommen, von Spannung oder dergleichen einmal abgesehen.  Kurz um, das Interessanteste am Buch ist der Klappentext. Schade um die Zeit.

Ein enttäuschendes Ende für dieses Buch. Ich hatte mehr davon erwartet. Aber das tut man ja immer. Vielleicht ist es auch gerade ein Buch, welches eher eine sehr bestimmte Zielgruppe anspricht. Wenn ja, zähle ich persönlich nicht mit zu dieser VIP-Klasse.

 1 von 6 möglichen Krümeltörtchen für dieses Werk, bei dem ich ziemlich froh darüber war, dass es nur etwas unter 300 Seiten hatte.

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