Der Spurenfinder

Titel: Der Spurenfinder | Autor*in: Marc-Uwe Kling & Kinder
| Genre: Fantasy | Verlag: Ullstein| Erscheinungsdatum: 30.11.2023 |
Seitenzahl: 336 Seiten | Preis: ab 19,99 Euro Hardcover

Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.

Ein spannender Fantasy Krimi mit leider ziemlich anstrengenden Zwillingen.

Elos von Bergen war der berühmteste Spurensucher der Verlorenen Provinzen. Er war es, der das Rätsel des Obelisken von Tarnok löste. Er brachte der Gräfin von Oberlinden ihren Greifen zurück. Er fing den Traummörder von Altschwanenberg. Wobei Elos sich nie selbst als Spurensucher bezeichnet hätte. Elos von Bergen war Spurenfinder. Er beliebte zu sagen: Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an.

Dieses Buch ist eine ziemlich verrückte Mischung aus Fantasy, Humor, schrägen Charakteren, noch seltsameren Begebenheiten und überraschend viel Spannung. Denn die Aufklärung des Mordes am Dorfvorsteher führt Elos und seine Kinder bald weit über die Grenzen des verschlafenen Ortes hinaus. Plötzlich muss er sich mit alten Freunden und Feinden herumschlagen und zwischendurch auch das Chaos beseitigen, welches seine Zwillinge mit ihrem viel zu losen Mundwerk anrichten.

Manchmal etwas zu gewollter Humor

Und genau diese Kinder sind es leider, die mir das ein oder andere Mal Zahnschmerzen gemacht haben. Denn Naru und Ada sind verdammt anstrengend. Ständig meinen sie es besser zu wissen, hören ist eh ein Fremdwort und mal nachdenken sowieso. Stattdessen machen sie es oft einfach schlimmer, was der Geschichte aber nur selten wirklich guttut. Klar, hier und da schmunzelt man und dann ist es auch witzig. Aber zu oft wirkt es einfach nur gewollt und falls jemand nach der zehnten Wiederholung von Naru noch über sein angebliches Spurerfindergespür lacht, vor dem ziehe ich dann meinen Hut. Wo es also manchmal passt, da läuft es für mich öfter auch gegen die Wand. Durch die Unfähigkeit der Kinder einfach mal die Klappe zu halten, werden Momente für mich künstlich in die Länge gezogen. Das versetzt der Spannung leider öfter einen Dämpfer.
Leider kann ich nicht nur die Kinder vorschieben, auch eingebaute Running-Gags laufen sich im Verlauf der Geschichte des öfteren leider tot.

Der Spurenfinder ist ein kurzweiliges Vergnügen, bei dem man viele Gründe findet warum man Kinder vielleicht besser doch etwas erziehen sollte. Zumindest, falls ihr mal vorhabt, zwischen Wandelwesen, Königsintrigen und so manch anderem Chaos einen Mord aufzuklären. Ansonsten kann es nämlich sein, dass erstmal alles schlimmer statt besser wird. Trotz der Zwillinge hatte ich dennoch Spaß mit dem Buch, was vorrangig daran lag, dass man die Geschichte einfach nie wirklich einzuschätzen weiß. Sie schlägt Haken und macht Sprünge und führt von einem zum anderen.

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Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
3 Monate zuvor

Hallo liebe Ruby,
ach, wie schade. Ich habe von Kling die Känguruh-Chroniken gelesen. Beim ersten Band habe ich Tränen gelacht! (Etwas, was mir nicht häufig bei Büchern passiert). Die Folgebände fand ich leider nach und nach, immer etwas schlechter. Daher war ich auch skeptisch, was den Spurenfinder betrifft. Ich hatte ihn im Blick, aber ich hatte auch Angst vor Enttäuschungen. Diese Skepsis hast du hier bestätigt. Ich danke dir für den sehr informativen Einblick ins Buch, der mir geholfen hat, die Geschichte einzuordnen.

Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Start ins Wochenende.

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
Reply to  Rubynia
3 Monate zuvor

Hm… sehr schade wirklich … Wie ist es dir bei den Chroniken ergangen? Welches Buch hat dir am besten gefallen?

Hast du den Film dazu schon angesehen?

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