Titel: Murder in the Family | Autor*in: Cara Hunter
| Genre: Thriller | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 15.2.2024 |
Seitenzahl: 480 Seiten | Preis: ab 14,00 Euro Broschur
Es war ein Fall, der die ganze Nation bewegte und doch nie aufgeklärt wurde: Dezember 2003, Luke Ryder wird ermordet im Garten des Familienhauses in London aufgefunden und hinterlässt eine wohlhabende ältere Witwe und drei Stiefkinder. Niemand hat etwas gesehen. Doch jetzt, Jahre später, werden die Geheimnisse live vor der Kamera gelüftet. Eine Gruppe von Experten untersucht in der True-Crime-Show ›Infamous‹ erneut die Beweise – mit schockierenden Ergebnissen. Weiß das Team mehr, als es zugegeben hat? Liegt die Wahrheit vielleicht ganz nahe? Und vor allem: Kannst du den Fall vor den Experten lösen?
Wow! Einfach nur Wow!
„Nun ist es 2023, und es sind beinahe zwanzig Jahre vergangen, seitdem all dies geschehen ist. Weshalb greifen Sie das Thema jetzt wieder auf?„
Die Luke Ryder von Luke Rider ist in die Geschichte der Nation eingegangen. Seit zwanzig Jahren ungelöst und kaum noch Hoffnung, nach all der Zeit überhaupt noch Licht ins Dunkel zu bringen. Eine Gruppe Experten, alle Teilnehmer an einer einzigartigen True-Crime-Show, wollen das ändern und endlich Licht ins Dunkel bringen. Doch der Fall entwickelt bald ein überraschendes Eigenleben und auch die Experten begreifen langsam, dass auch sie nicht zufällig ausgewählt wurden.
So etwas hast du noch nicht gelesen!
Dieses Buch ist wie ein Drehbuch geschrieben und was erstmal seltsam aussieht, hat mich doch gelockt. Denn das kann gut oder auch sehr anstrengend werden. Beides traf nicht zu. Es war fantastisch! Alleine das Tempo der Geschichte ist der Wahnsinn. Denn anstatt irgendwelchen Kommissaren bei ihren Eheproblemen oder Kaffeetrinken zu begleiten, sitzt man mit den Experten in Echtzeit vor den Beweisen. Und das sind nicht nur die Gespräche, nein! Das sind Karten, Chatverläufe, SMS, Akten und Zeitungsartikel. All das sorgt dafür, dass ich mich als Leser viel intensiver einbezogen gefühlt habe. Ich saß förmlich zwischen den Experten und habe das Hin und Her zwischen ihnen beobachtet. Eigene Schlüsse gezogen und sie immer und immer wieder verworfen.
Es dreht sich immer wieder
Noch eine Sache, die diese ungewöhnliche Art der Erzählung ermöglicht, sind die Wendungen. Denn davon gibt es in diesem Buch so viele, dass man fast ein Schleudertrauma bekommt. Ständig wirft eine neue Information, eine neue Erkenntnis alles, was man bisher dachte, über den Haufen. Ich klebte förmlich an den Seiten, weil ich es nicht abwarten konnte, was einer der Experten nun wieder herausgefunden hatte. Es wird komplex und auch die Nähe zur Polizeiarbeit ist viel spannender, als ich es oft in einem „normalen“ Krimi empfand. Einfach, weil es schneller ging. Längen gibt es hier nicht, genauso wenig wie nutzlose Informationen.
Nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, habe ich erstmal meiner lieben Tanja eine seeehr lange Sprachnachricht geschickt und von dem Krimi geschwärmt. Und da sie selbst keine Krimis liest, konnte ich sie komplett Spoilern und von diesem herrlich verzwickten Fall, meiner eigenen Vermutung und der endgültigen Auflösung plaudern. Es war großartig! Ein absolutes Highlight in der Krimi Genre und ich kann nur darum beten, dass es nicht der Einzige in diesem Stil bleibt. Denn es ist neu, anders und ein absolutes Erlebnis!
