Titel: Kingdom of Crows #1 House of Beating Wings | Autor*in: Olivia Wildenstein |
Genre: Fantasy | Verlag: Adrian & wimmelbuchverlag | Erscheinungsdatum: 11.4.2024 |
Seitenzahl: 480 Seiten | Preis: 20,95 Euro Hardcover
Bevor ein Orakel meine königliche Zukunft vorhersagte, hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich über die Rundung meiner Ohren hinauswachsen würde. Schließlich war ich der magielose Halbling, der von Bestien geliebt, aber von allen reinen Feen am Hof verabscheut wurde. Also . . . von allen bis auf einer.
Dante Regio, Prinz von Luce, besaß mein Herz, seit er mir meinen ersten Kuss gegeben hatte. Wenn das Sammeln eiserner Relikte mir helfen könnte, den derzeitigen Monarchen zu stürzen und seinen Bruder zu krönen, damit er an meiner Seite regiert, dann würde ich mich sofort auf die Schatzsuche begeben.
Hätte das Orakel mich nur gewarnt, welchen geflügelten Dämon ich in die Welt entlassen würde. Und dass ich zur Obsession dieses Dämons werden würde.
Es ist leicht sich in dieser Welt zu verlieren.
Thue leámsa.
„Was in Luce bedeutet das?“
Dass du, Kleiner Vogel, dem Himmel gehörst. Und der Himmel . . . er gehört mir.
Fallon musste schon ihr ganzes Leben vorsichtig sein. Sich an die strengen Regeln halten, die ihr die Fae auferlegen. Denn in einem Land, in dem nur Stärke zählt, gilt sie als machtloser Halbling als wertlos. Gerade mal ein wenig mehr wert, als ein Mensch. Doch trotz der harten Bedingungen wagt Fallon zu träumen. Denn wie traumhaft wäre es, ihre Jugendliebe, den Faeprinzen Dante zu heiraten. Sicherlich könnte er die Bedingungen für Menschen und Halblinge verbessern … Wenn er nur König wäre… Als eine blinde Seherin ihr eine Prophezeiung überbringt, setzt die Halbfae alles auf eine Karte und bringt damit nicht nur ihre Familie in Gefahr, sondern könnte auch die Ordnung des ganzen Reichs bis in seine Grundfesten erschüttern.
Durchhalten
Dieses Buch beginnt langsam. Wir begleiten Fallon durch ihren Alltag, lernen Freunde und Familie kennen und bekommen ein Gefühl für die Welt. Eine Welt, die von den Mächtigen kontrolliert wird und weit von den eher romantischen Vorstellungen aus Fallons Büchern entfernt ist. Aber auch unter den reinen Fae gibt es freundliche Gesichter. Wir werden an Fallons Seite mit Politik und dem Königshaus konfrontiert. Mit alten Geschichten und frischem Misstrauen. Mit dem Hass, den die Fae gegen die großen Seeschlangen haben. Jenen Seeschlangen, die unserer Heldin sehr zugetan scheinen. Und während wir all das erleben, baut sich diese ganze Welt vor uns aus. Wird greifbar und tief. Wir bekommen ein Gefühl für die vielen Nebenfiguren und auch für Fallon, unsere nicht ganz so perfekte Heldin. All das dauert allerdings und so hatte ich erst ab ca Seite 300 das Gefühl, dass die Geschichte jetzt erst richtig anfängt. Versteht mich nicht falsch! Ich habe mich nicht eine Sekunde in dem Buch gelangweilt. Zu wohl habe ich mich zwischen ihren Freunden und ihrer manchmal spitzen Zunge gefühlt. Doch wer schnell Aktion erhofft, wird enttäuscht werden.
Ein bisschen naiv
So kann man Fallon wohl ganz gut beschreiben. Dabei meine ich nicht ihren Blick auf die Welt, denn sie ist seit Kindesbeinen mit der Abneigung der Fae konfrontiert worden. Es geht mir eher um ihre recht blinde Liebe zu Dante, dem Fae-Prinzen. Sie ist zu schnell bereit, ihn zu verteidigen und sich ihm unterzuordnen und fast schon etwas besessen davon, neben ihm auf dem Thron zu sitzen. Immerhin würde Dante doch alles besser machen. Für die Halblinge. Für die Menschen. Und auch ich als Leser wollte das im ersten Moment glauben, bis die ersten Dinge passieren, in denen man beginnt zu zweifeln. Und auch Fallons vernarrte Liebe bekommt im Verlaufe der Geschichte ihre ersten Risse.
Morrgot
Ich darf euch an dieser Stelle noch nicht verraten, wer Morgott ist, denn er taucht erst ab der Hälfte des Buches auf, aber ich versichere euch, ihr werdet ihn lieben! Ich liebe die Verbindung, die er und Fallon langsam aufbauen, das Aufblitzen von Humor in seiner Stimme oder seine Loyalität, auch wenn er Fallon sehr deutlich macht, dass diese ihre Grenzen hat, sollte sie jemals den seinen Schaden. Auch ist er ein wichtiges Schlüsselelement zu Fallons eigener Familie, die weitaus komplexer ist, als man anfangs glaubt. Und dann wäre da noch Minimus, das riesige rosa Seeschlangenmännchen, das sich schon vom ersten Auftreten in mein Herz geschlängelt hatte.
Die Welt und Politik von House of beating wings ist ziemlich komplex und das Buch nimmt sich dafür auch genau die Zeit, die es dafür braucht. Durch die vielen spannenden, lebenden Figuren wurde es dennoch für mich nie langweilig, doch richtige Aktion findet man eher selten zwischen den Seiten. Dafür viele Rätsel, Geheimnisse und geflüsterte Halbwahrheiten.