Crime im Heim

Titel: Crime im Heim | Autor*in: Ida Tannert
| Genre: Cozy-Krimi | Verlag: Dumont | Erscheinungsdatum: 11.2.2025 |
Seitenzahl: 272 Seiten | Preis: ab 17,00 Euro Broschur

Das Haus »Silberblick«, ein progressives Seniorenstift, braucht mehr Kultur! So sieht das zumindest der ehemalige Feuilletonchef und Heimbewohner Friedhelm Klemp und fasst die Inszenierung von »Hamlet« ins Auge. Unterstützt wird er von seiner vergeblich Angebeteten, Katia Horenfeld, dank derer sich eine bunte Truppe unterschiedlichster Charaktere zusammenrauft. Doch schon das erste Probentreffen wird von einer grausigen Tat begleitet: Ophelia, der Mops einer Darstellerin, wird tot aufgefunden. Das Ergebnis der Obduktion des Hundes, ausgeführt von einem pensionierten Zahnarzt mithilfe eines gräflichen Nageletuis, überrascht und entsetzt alle: Das Tier wurde erschossen. Also ein klarer Fall von Mord! Katia, der die Rolle von Hamlet zugedacht ist, soll auch die »Ermittlungen« durchführen. Dabei ergeben sich immer mehr Ungereimtheiten rund um die Tat. Während Katia noch überlegt, wie sie am besten vorgehen soll, taucht die nächste Leiche auf.

Mops gut, alles gut?

„Er gäbe eine höchst überzeugende Leiche ab.“ „Gäbe er nicht, er würde sogar tot einen seiner ornithologischen Vorträge halten“, sagte Katia.

Was ein kleiner kultureller Beitrag für das Seniorenheim werden sollte, bekommt durch einen toten Mops plötzlich ein ziemliches Eigenleben. Besonders als klar ist, das Tier wurde ermordet! Und auch wenn der Hund vielleicht nicht das sympathische Tier war, hatte er doch dieses Ende nicht verdient. Doch wer war der Täter? Ihr verreiste Mitbewohner? Die Gräfin oder gar jemand außerhalb des Heims? Zwischen Geheimnissen, RAF, Terroristen und so manch leicht angestaubtem Geheimnis sind die rüstigen Rentner bereit, das Rätsel zu lösen. Doch bald beginnt die Sache weitaus größer zu werden, als sie anfangs geglaubt hatten.

Unterschätzt keine rüstigen Rentner!

Hinter dem amüsanten Titel versteckt sich ein vielschichtiger, witziger und unheimlich verzwickter Krimi, der bis zur letzten Seite die Lösung in der Schwebe hält. Denn unsere Senioren sind nicht nur gestandene Leute, nein, auch sie haben eine Vergangenheit. Und die ist nicht unbedingt bei allen so harmlos und normal, wie ich das zum Beispiel von meiner Oma kenne. Denn meine Oma hat keinen Waffenschrank in ihrem Schlafzimmer. Zumindest kann ich ihr das nicht nachweisen. Und so gibt es größere und kleinere Geheimnisse, ein paar Tote und ein nicht unwesentliches Maß an Misstrauen. Denn ob nicht vielleicht einer unserer Senioren am Ende die Fäden in der Hand hält bleibt lange offen.

Ich liebe diese Figuren!

Dabei sind es vor allen die großartigen Figuren mit ihren Eigenheiten und Schrullen, die dieses Buch so sehr mit Leben füllen. Und auch wenn die Gruppe rund um Katja nicht gerade klein ist, kommt man bei all diesen bunten Figuren doch nie durcheinander. Zum einen, weil sie nicht immer beim Namen genannt werden, sondern mit ihrem ehemaligen Beruf oder Titel angesprochen werden, z.B. die Gräfin, der Zahnarzt, die Psychologin, zum anderen, weil alle, wirklich alle, sich so verdammt schnell in mein Herz gestohlen hatten.
Dazu kommt der manchmal doch gemeine, kluge Humor, die spitzen Bemerkungen und auch die hier und da mal auftauchende Eifersucht. Denn in so einem Seniorenheim gibt es nicht nur friedliche Bastelstunden und Eierlikör. Auch wenn letzterem vielleicht eine gewisse Motivation inne liegt. 😂

Crime im Heim sollte man nur beginnen, wenn man Zeit hat. Denn aufhören ist wirklich nicht leicht. Das Buch macht einfach so verdammt viel Spaß und lädt nicht nur zum Grinsen, sondern auch zum Mitraten ein. Fans vom Donnerstagsmordclub sollten sich das Buch also definitiv nicht entgehen lassen, auch wenn dieser Titel hier durchaus komplexer ist.

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