The Diviners #1 – Aller Anfang ist böse

Titel: The Diviners – Aller Anfang ist Böse englischer Titel:The Diviner  Reihe:Ja – Band 1 der – The Diviners – Buchreihe Sprache: Deutsch Autor: Libba Bray Verlag: dtvISBN: 978-3-423-76096-6 Preis: 19,95 $ (D) Hardcover Seiten: 704 empfohlenes Alter: ab 14 Jahren Erschienen: 1. Oktober 2014 Leseprobe


“Naughty John, Naughty John, does his work with his apron on. Cuts your throat and takes your bones, sells ‘em off for a coupla stones.”

New York, 1926: Wegen eines kleinen „Zwischenfalls“ wurde Evie O’Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein grausamer Ritualmord die Stadt erschüttert. Und dann ein zweiter und ein dritter . . . Die Polizei tappt im Dunkeln – der Mörder scheitn übernatürliche Kräfte zu haben. Doch die hat Evie auch . . .

Stilisch-Altmodisch und eine Stimmung, die einem beim ersten Blick einen erwartungsvollen Schauer über den Rücken rinnen lässt. So ging es mir bei diesem Buch zumindest. Die düsteren Farben, dazu das Kleid und die vielleicht erst im zweiten Blick wahrgenommene Karte mit dem Pentagram, an welchem etwas Blut klebte. All das zusammen ergibt eine tolle Komposition, die mich gleich gefangen nahm und verlockte diesen Wälzer in die Hand zu nehmen und mich im Klappentext zu verlieren. Wie so oft stammt dieses „kleine“ Bändchen aus dem englischen und auch diese Cover brauchen sich hier nicht zu verstecken. Auch wenn ich unser deutsches lieber mag ♥ ♥

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 Erster Satz – In einem vornehmen Stadthaus in der gefragten Upper East Side von Manhattan herrscht Festbeleuchtung. 


Nach einer kleinen Partypleite hatte Evie das schwere los gezogen zu ihrem Onkel nach New York abgeschoben zu werden. Ein schweres Los, so ganz ohne Freunde und Bekannte – denken zumindest Evies Eltern. Selbige ist darüber nämlich alles andere als todunglücklich und freut sich auf ihre Brieffreundin Mabel, Tanzen, Partys und . . . eigentlich stand ein Mord nicht in ihrer Reiseplanung. Als großer Agathe Christi Fan setzt sie alles dran ihren Onkel, den honorierten Professor für Okkultes, begleiten zu dürfen. Ein Fehler wie sich herrausstellt, den anders als alle anderen, sieht sie nicht nur die Leiche. Sie sieht auch, was zuvor passierte . . . 


Wir sind Diviner. Es hat uns schon immer gegeben und wir werden immer sein. Es ist uns ein Vermögen zu eigen, das von der großen Kraft dieses Landes und seines Volkes rührt, ein Reich, das wir für eine Weile teilen, solange es vonnöten ist. Wir sehen die Toten. Wir sprechen zu den ruhelosen Geistern. Wir wandeln in Träumen. Wir lesen Sinn aus einem jedem Gegenstand, den wir in unseren Händen halten.


 Die Jagd beginnt und bald schon stellt Evie fest, das all diesen Morde noch etwas anderes anhaftete. Etwas zutiefst Unheimliches. Und als sie endlich Gewissheit haben, bringt sie das viel zu nahe an die Bestie heran. Denn schon längst hat sie ihr hässliches Haupt gereckt …

Bestimmt kennen das einige von euch. Eine Mischung aus Historischem und Fantasie kann entweder unheimliche Sprünge machen, oder sich direkt auf die Nase legen. Ein Grund, weswegen ich manches Mal etwas vorsichtig damit bin. Bei The Diviners erlag ich dem Buch schon in den ersten Seiten. Die Autorin schaffte es einfach den Leser in diese Zeit zu entführen und alles in einer schönen Sprache so zu erzählen, dass man sich einfach fallen lassen konnte. Plötzlich war das „Damenhafte“ verhalten nicht mehr seltsam, sondern normal, die Ansichten verständlich und und und . . . Man kann hier wirklich Duzende von Beispielen nennen.


Im Buch begleiten wir zumeist Evie, aber auch andere Charaktere durch ihr Leben. Dies ist besonders bei den Opfern wirklich interessant, denn die Autorin schafft gerade dadurch, dass sie eben nicht bis in alle Einzelheiten beschreibt, was der Mörder dem Opfer antat, sondern es offen ließ, bis zum Fund der Leiche und auch dann beschränkten sich die Infos auf grobe Details, sodass man sich selber ein Bild im Kopf zurechtzimmerte, das die Spannung nie abflaut. Man ratet mit und auch wenn vielleicht schon eine leise Ahnung lauert, ist sie nie so fest das ich sie beim Namen nennen konnte .

 Ich habe mich schon die ganze Zeit darauf gefreut diesen Abschnitt zu schreiben. 🙂 Also beginnen wir mal bei Evie. Erster Eindruck, kurz gesagt, ich konnte sie nicht ausstehende. Sie war so schrecklich arrogant, hochnäsig, egoistisch und wollte immer am liebsten nur im Mittelpunkt stehen. Schrecklich!! Was kann man also noch erwarten, wo sich solche unliebsamen Charakter doch gerne das ganze Buch über ziehen? Nun man kann dran bleiben und von der Autorin überrascht werden und nach nicht einmal 100 Seiten habe ich Evie nur noch geliebt. Ihre Art verstanden und erkannt warum sie hier, und da Sätze fallen, ließ wie z.B in New York, wo sie darüber nachdenkt, dass sie hier alles sein konnte. Sich neu erfinden konnte. Das hätte ich ihr nicht zugetraut. Meistens sind Charaktere schließlich so, wie sie zu Beginn auch scheinen. Evie nicht und das gab einen großen Pluspunkt für die Autorin. Solch einen charakterlichen Tiefgang muss man erst einmal hinbekommen. Bravo. Mein zweiter Liebling ist Sam. Vorwitzig, frech, Keck und nie um etwas verlegen. Das ist Sam. Ahnt ihr, warum ich ihn so mag? 😉 Er lockert das Buch einfach herrlich auf und ein schmunzeln kann man sich bei ihm selten verkneifen. Dabei hat er aber auch eine unheimliche liebe und sanfte Seite, welche man auch erst einmal unter der Maske des diebischen Clowns entdecken muss.  Aber auch die anderen wie die ruhige und besonnene – und etwas langweilige – Mabel, den eingestaubten und doch mit einem tiefem Geheimnis geprägten Jericho, der Professor und selbst die kleinen und großen Nebencharaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Sie agieren lebendig und, das fand ich wunderbar, realistisch!

 Wer auch immer diesen Schmöker anpeilt, sollte sich von seinem Umfang wirklich nicht abschrecken lassen. Denn auch wenn man ihn wohl auch ziemlich gut als Mordwaffe missbrauchen kann, ist sein Inneres doch um so besser. Hier verstecken sich einmal Charaktere, die man eben nicht auf den ersten Blick enttarnen kann, wo jeder Einzelne durch kleine Sätze hervorgehoben wird, wo jeder eine Geschichte hat und kaum einer so wirklich seine Karten auf den Tisch legt. So muss man hier Meinungen ändern, sich trauen und einfach überraschen lassen. Denn das tut dieses Buch. Es täuscht, überrascht und Jagd einem einen spannungsvolle Gänsehaut über die Arme. Das unterschwellige Böse, das nie leichtfertig auf die Bühne tritt, aber dennoch immer zu spüren ist hält die Spannung und selbst in Szenen die augenscheinlich nur „Lückenfüller“ sind, entdeckt man schnell so einiges, dass ich jedem Leser rate vom Überfliegen oder Querlesen abzuhalten. Glaubt mir einfach, tut es nicht. Ihr verderbt euch nur den Spaß und, das ist wohl wichtiger, versteht dann gewissen Zusammenhänge nicht, nehmt Nuancen nicht wahr, welche aber für das Buch entscheidend sind. Eine andere Sache die mir sehr gut gefallen hat lag in Evies Gabe. Mir gefiel sehr gut das sie diese eben nicht unbegrenzt einsetzen konnte und es gewisse Nebenwirkungen gab. Endlich mal eine Prota die dieses Mittel erstens nicht leichtfertig einsetzte, zweitens es auch nicht konnte und drittens auch den moralischen Aspekt der ganzen Sache nie außer Acht ließ. Toll!  Dazu kommt das die Autorin die Stimmung des 20. Jahrhunderts eingefangen und niedergeschrieben hat, dass es für mich als Leser wohl nur zu ahnen ist, wie viel Recherche es erfordert hatte, um alles so stimmig erscheinen zu lassen.  Was soll ich noch sagen? Außer das ich nicht so lange auf den zweiten Band warten will. 😉

Ein Buch, das nicht so ist, wie es scheint und Spannung, Horror und Mystery zu einem großen Ganzen schmiedet. Lasst euch nur nicht von Evie zu beginn abschrecken. In diesem Buch ist nichts, so einfach zu greifen und alles hat seine Geschichte. Herausfinden musst du sie nur selbst. 😉

6 von 6 felsenfesten Krümeltörtchen erobert sich dieses Band. Der nächste Teil „Lair of Dreams“ erscheint im Original im April 2015. Ist nur zu Hoffen, das wir mit der Übersetzung nicht so lange warten müssen.

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