Magic Girls #1 – Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls #1 – Der verhängnisvolle Fluch | Autor*in: Marliese Arold |
Genre: Kinderbuch | Verlag: ‎ arsEdition | Erscheinungsdatum: 17.7.2008 |
Seitenzahl: 176 Seiten | Preis: 5,99 Euro E-Book

Magic Girls, das sind Elena und ihre beste Freundin Miranda. Elenas Vater ist wegen verbotener Rituale angeklagt und in einen Leguan verwandelt worden. Nun muss die gesamte Familie im HEXIL – eine Verbannung in die Menschenwelt – leben. Schon bald schöpfen Elenas Mitschülerinnen Nele und Jana Verdacht. Wird es Elena gelingen unerkannt zu bleiben? Und kann sie das Geheimnis um ihren Vater lüften? Band 1 einer Mädchenreihe voller skurriler Einfälle, witziger Zaubersprüche, magischer Rezepte und mit ausführlichem Hexen-Glossar. Mit Glitzerstein und Samt auf dem Cover.

Muss man sich Sorgen machen?

„Tja, wenn der Leguan tatsächlich ihr Mann ist …“, der Zauberer mit den Farmularen zögerte, “ … dann ist er eigentlich kein richtiges Tier.“

Elena hat es nicht leicht. Erst wird ihr Vater als Strafe für eventuelle schwarzmagische Aktivitäten in einen Leguan verwandelt, dann scheint die einzige Rettung, ihre Familienehre wieder herzustellen, ausgerechnet ein HEXIL in der Menschenwelt zu sein. Zu Forschungszwecken, denn die Aufzeichnungen über die Menschen sind über die Jahrzehnte doch ziemlich veraltet. Zum Glück darf zumindest ihre beste Freundin Miranda mitkommen. Doch die Menschenwelt ist so ganz anders und sie müssen auf jeden Fall verheimlichen, dass sie Hexen sind. Und was hat es mit dem seltsamen Amulett auf sich, das ihr Vater unbedingt vor der Behörde verstecken wollte?

Alltag

Auch wenn man Miranda und Elena recht schnell ins Herz schließt, so bleibt die Spannung doch etwas auf der Strecke. Stattdessen springen wir von einer Alltagssituation in die nächste und lebt halt so vor sich hin. Zwischendurch nur abgelöst von großen und kleinen Aufregern bezüglich ihrer Großmutter Mona, die ich vermutlich schon längst im Garten vergraben hätte. Aber dazu später.
Viel Magie fand sich leider nicht, auch wenn die zwischendurch eingefügten „Zauberanleitungen“ ganz süß waren. Allerdings wird sich gerne und viel darüber beschwert, dass es ohne Magie alles ja viel schwerer ist. Manchmal ging mir das schon auf die Nerven.

Wenn Großmütter deinen Vater umbringen wollen

Neben den beiden jungen Hexen gibt es später ihre, mir doch noch recht unsympathischen, neuen Menschenfreundinnen Jana und Nele. Vielleicht braucht da die Reihe etwas, um wirklich eine glaubwürdige Freundschaft aufzubauen, so wirkten ihre ersten Treffen eher von Jana und Nele sehr geplant. Sie wollten unbedingt hinter das Geheimnis der beiden Hexen kommen und überlegen später, welche Vorteile sie denn daraus hätte. Zb. Hilfe bei der Liebe. Das fand ich irgendwie unpassend. Auch die ständige Betonung, dass Elenas Familie ja viel Geld haben muss, reich ist, waren unnötig. Ich weiß nicht, warum darauf immer wieder gepocht wurde, besonders da die beiden Hexen daran nie einen Gedanken verschwendet haben. Auch ging die Freundschaft plötzlich viel zu schnell.

Und dann kam sie! Mona! Elenas Großmutter und der schlimmste Hausdrachen, denn man sich vorstellen kann! Ich fand mehr als eine Situation rund um ihre Person einfach nur schrecklich unpassend, besonders für ein Buch, das Kinder ab 10 lesen. Alleine das ständige Gehetze, in Anwesenheit der Kinder, gegen den Vater ging ja mal gar nicht! Dazu so einige Morddrohungen a la, wir könnten den Leguan ja in den Gefrierschrank stecken oder sie habe das Vieh an die streunenden Katzen verfüttert. Wir merken hier nochmal an, der Leguan ist Elenas Vater. Ihr ist es einfach scheißegal, wie sich das Kind dabei fühlt. Später gibt sie ihn sogar einfach weg, damit ihre Tochter endlich mal nach anderen Männern guckt. Sowieso ist das ein furchtbar dominantes Thema von ihrer Seite aus. Sie versucht Elenas Mutter die ganze Zeit zu anderen Männern zu schieben, auch wenn Elena anwesend ist, und ignoriert dabei die Gefühle der Umstehenden vollkommen. Hauptsache, sie findet das Ergebnis dann gut. Und die zwischen den Zeilen stehenden „Hinweise“ dass Elenas Mutter ja auch mit anderen Männern „Spaß“ haben kann, waren nun wirklich nicht gerade subtil.

Die Idee ist sicherlich gut, doch bei der Ausführung blieb mir wirklich der Mund offen stehen. Alleine wegen Mona und ihrer toxischen Art, finde ich es ziemlich fragwürdig, gerade für Kinder, die so etwas nicht wirklich trennen können. Vielleicht wird es ja im Verlauf der Reihe fertig. Drei Bände + Vorgeschichte habe ich noch auf dem Sub liegen. Eine Chance gibt es also noch. In Sachen Spannung und Finale gibt es auf jeden Fall noch viel Luft nach oben. Denn das abschließende Drama war doch ziemlich banal und fast genauso schnell gelöst.

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Hier auch besprochen: Silberlicht

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Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
1 Jahr zuvor

Hallo liebe Ruby,
ehrlich gesagt ist mir schon beim Lesen deiner Rezension der Mund offen stehen geblieben, was Mona betrifft. Alleine die Sache mit dem Leguan … das fand ich schon ziemlich krass, gerade da es sich um ein Kinderbuch handelt.

Sehr schade find ich auch, dass gerade die Magie, auf die man sich ja spätestens nach dem Lesen des Klappentextes freuen sollte, kaum Erwähnung gefunden hat.

Ich hoffe sehr, dass mit den Kritikpunkten in den Folgebänden aufgeräumt werden wird.

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

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3 Monate zuvor

[…] wohl kaum lebensfähig nennen. Dazu dieser furchtbar gewollte Humor und bodentiefe Figuren … Magic Girls war nicht per se schlecht, aber wenn die Großmutter deine Mutter dazu überreden will, doch mal […]

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