Drachenzähmen leicht gemacht #1

Titel: Drachenzähmen leicht gemacht | Autor*in: Cressida Cowell |
Genre: Kinderdbuch | Verlag: ‎ Arena | Erscheinungsdatum: 21.1.2020 |
Seitenzahl: 208 Seiten | Preis: 9,00 Euro Taschenbuch

Auweia! An Thors Tag müssen alle Wikingerjungen die Reifeprüfung zum „Drachenmeister“ ablegen, doch Hicks sieht schwarz für sich und seinen widerspenstigen Drachen Ohnezahn. Wird er nun aus dem Stamm der Räuberischen Raufbolde verbannt? Doch dann platzt mitten in die Feierlichkeiten ein monströser Seedrache, der imstande wäre, die gesamte Insel zu vernichten. Auf einmal verlassen sich alle auf Hicks, der als Einziger die Drachensprache spricht und mit der Bestie verhandeln soll …

Das hier hat nichts mit dem Film zu tun!

Schrei ihn an!

Jeder der sich nach weiteren Abenteuer der Drachenreiter-Truppe sehnt, sollte sich bewusst sein, dass diese Reihe hier die Geschichte nicht weitererzählt. Sie war eher eine Inspirationsquelle und das ist auch gut so. Denn auch wenn ich mit dem ersten Band von Hicks Memoiren Spaß hatte, kommt es doch nicht an die Genialität der Filme heran. Schon alleine, weil man die zumindest ohne Schimpfwortfilter genießen kann.

Raufbolde halt!

Hicks ist der Sohn des Häuptlings und wird als dieser ebenfalls einmal Oberhaupt der Wikinger sein. Zumindest in der Theorie. Die Wahrheit sieht nämlich ganz anders aus. Hicks ist klein, weitaus weniger daran interessiert sich ständig ärger einzuhandeln und ein furchtbar schlechter kämpfen. Doch wo er keine Kraft hat, setzt er lieber sein Köpfchen ein, nur leider wird das bei den Wikingern eher nicht so gerne gesehen. Und dann geht auch die Drachenprüfung gründlich schief …

Hier kann man noch was lernen!

Zumindest, wenn es um Schimpfworte und so manch kreative Morddrohung geht. Klar, ich kann verstehen, dass man einen etwas raueren Ton unter einer Wikingergruppe, die auch noch Raufbolde heißen, wiedergeben will. Aber wenn bei so manchen Beleidigungen konnte selbst ich noch was lernen. Für mich witzig und alles und deswegen ist es für mich selbst auch kein wirklicher Kritikpunkt. Falls Eltern das jedoch an ihre Kinder verschenken, sollten sie sich nur nicht wundern, woher der kleine Schatz plötzlich Begriffe wie „Sackarsch“ kennt.

Hicks und Ohnezahn

Hicks mag ein relativ seltsamer Wikinger sein, aber mir selbst war er von Beginn an total sympathisch. Er ist schwächer, aber dafür klug und weiß auch, dass man sich manchmal seiner Angst stellen muss. Selbst wenn diese Angst in Gestalt eines berghohen Drachen daherkommt. Auch seine wachsende Beziehung zu Ohnezahn finde ich toll und die eingeworfenen offenen Fragen machen Lust zum Weiterlesen. Der Rest der Bande bleibt dagegen noch recht blass. Wir haben die Wikingerjungs, die nur die große Klappe haben und gemein sind und erwachsene Wikinger, die sich größtenteils dasselbe herausnehmen. Viel Varianz dazwischen ist noch nicht zu finden. Mal schauen, ob das im Verlauf der Reihe besser wird.

Leichte, unkomplizierte Unterhaltung mit einem Helden, der eigentlich gar nicht so recht in diese Rolle passen mag. Doch Stärke ist nicht alles und manchmal muss man einfach über sich hinauswachsen. Und auch wenn das Buch mit den Filmen kaum etwas zu tun hat, besitzt es doch ebenso viel Herz. Und die offenen Fragen bezüglich der Verbindung zwischen Hicks und Ohnezahn machen neugierig auf Band 2.

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Hier auch besprochen: Was liest du?

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Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee
1 Jahr zuvor

Hallo liebe Ruby,
diese Rezension wollte ich schon längst gelesen haben. Eben weil ich aktuell noch nicht genug von Drachen in Büchern haben kann. Daher hattest du mich eigentlich schon mit Cover und Titel :o)

Was die Flüche/Schimpfwörter betrifft, sehe ich es ein wenig kritisch. Die Zielgruppe liegt vermutlich einmal bei den junggebliebenen LeserInnen, in erster Linie, aber vermutlich bei dem wirklich jungem Publikum. Möchte man das, dass das eigene Kind nur noch flucht, weil es eben durch das Buch vermittelt bekommen hat, dass diese Worte zu Lachern führen und cool sind (?) Schwierig.

Wikinger und Drachen sind aber auf jeden Fall eine sehr geniale Kombi.

Vielen Dank für diese Vorstellung :o)

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

PS: Ich lese gerade „Der Orden des geheimen Baumes“. Ich weiß aktuell nicht – das sei mal vorabgesagt – inwieweit ich das Buch empfehlen kann. Die Geschichte und das Worldbuilding sind sehr komplex und ich brauchte sehr lange, um die Charaktere richtig greifen zu können und einen entsprechendenen Lesesog zu verspüren. Soviel negatives vorweg. Gerade erstgenannte Punkte sind aber auch das, was ich hier lobend erwähnen muss. Die Autorin schreibt unglaublich bildgewaltig. Hier sterben auch mal liebgewonnene Charaktere und von der Komplexität hat es mich in einigen Zügen stark an Games of Throne erinnert. Und: Das Wichtigste: Es gibt Drachen. Und was für welche! Die Beschreibung der Drachen ist mindestens so bildgewaltig, wie die Geschichte selbst. Kennst du die Reihe zufällig?

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3 Monate zuvor

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