Colette ist Ärztin, genauer genommen die einzige Ärztin ihrer Stadt, und deshalb Tag und Nacht im Einsatz. Irgendwann ist sie so ausgelaugt und mit den Nerven am Ende, dass sie beschließt zu sterben! Aber so richtig will ihr das nicht gelingen. Stattdessen findet sie sich quicklebendig in der Unterwelt wieder, wo schon der nächste Patient auf sie wartet: der Herrscher über den Höllenkerker Hades!
Entgegen des etwas irreführenden Klappentext will Colette tatsächlich gar nicht sterben. Das Mädchen ist einfach, als einzige Ärztin der näheren Umgebung, komplett überfordert. Sie kann weder essen noch schlafen und denkt an eine alte Legende zurück, in welcher Brunnen in eine andere Welt führen. Als sie dann die rufenden Dorfbewohner hört, denkt sie nur, dass sie nicht mehr kann/will und springt. Als sie daraufhin in einer Zelle in der Totenwelt aufwacht, ist sie erst schockiert, nur um dann in absoluter Glückseligkeit zu schwelgen. Denn hier gibt es weder Kranke noch Verletzte! Endlich kann sie ausruhen. Das denkt sie zumindest, bis ein paar Schädeldiener sie direkt vor den Herrn der Unterwelt persönlich schleifen. Denn Hades kann eine Ärztin gerade gut gebrauchen.
„Nimm dir ruhig Zeit. Wunden heilen nun einmal nicht sofort. Aber es ist wichtig, dass du fest daran glaubst.„
Die Beziehung zwischen Hades und Colette ist etwas Besonderes. Denn wo der sture Gott es doch eher gewohnt ist, dass seine Diener in größter Ehrerbietung um ihn herumschleichen, ist Colette da weniger feinfühlig. Immerhin sind in ihren Augen alle Patienten gleich. Etwas, was beim armen Gott manchmal etwas an seiner Beherrschung nagen lässt. Gleichzeitig ist Hades aber einfach ein netter, wenngleich verschlossener Kerl. Er bemerkt Colettes überarbeiteten Zustand, weil er selbst nur zu gut weiß, wie es ist immer alles zu geben. So lernen die beiden, dass es eben auch Pausen bedarf, um immer 100% zu geben. Und auch Hilfe kann und sollte man zulassen. Alles kann niemand alleine tragen.
„An den fröhlichen Tagen behandeln wir unsere Wunden in der Hoffnung, dass sie irgendwann heilen. Und doch machen wir weiter, damit morgen wieder fröhlich wird. Dieses Denken lässt uns weiterleben.„
Und zwischen der überraschend tiefen Story, einem süßen Humor und niedlichen Höllenhundewelpen, kommen dann auch immer wieder Sätze und Weisheiten daher, die einfach hängenbleiben. Ich freue mich jetzt schon darauf, die anderen Götter kennenzulernen.