Stalking Jack the Ripper

Titel: Stalking Jack the Ripper | Autor*in: Kerri Maniscalco
| Genre: Krimi | Verlag: Pieper | Erscheinungsdatum: 2.11.2023 |
Seitenzahl: 416 Seiten | Preis: ab 18,00 Euro Hardcover

London, im Jahr 1888. Audrey Rose Wadsworth ist die Tochter eines Lords und hat ein Leben voller Reichtum und Privilegien vor sich. Doch zwischen Teeverabredungen und Kleideranproben fĂŒhrt sie ein verbotenes Doppelleben. Entgegen den WĂŒnschen ihres strengen Vaters und den Erwartungen der Gesellschaft schleicht sich Audrey oft in das Labor und den Hörsaal ihres Onkels, um Gerichtsmedizin zu studieren.

Dabei arbeitet sie an einer Reihe grausam zugerichteter Leichen und stĂ¶ĂŸt auf Ungereimtheiten. Gemeinsam mit dem attraktiven Thomas Cresswell fĂ€ngt sie an zu ermitteln – schnell wird klar, dass sie sich auf der Spur des berĂŒchtigten Serienmörders Jack the Ripper befinden. Die Suche nach Antworten fĂŒhrt Audrey zurĂŒck in ihr eigenes Umfeld 
 und zu einem furchtbaren Geheimnis.

Jane Austen zwischen Leber und Niere!

Der faulige Gestank traff mich mitten ins Gesicht, und unabsichtlich stolperte ich einen Schritt zurĂŒck.

Als Tochter eines Lords hat man es nicht immer leicht. Besonders dann nicht, wenn die eigenen Interessen weit weg vom Besticken von Stoff und todlangweiligen Teegesellschaften liegen. Wobei, mit dem Tod an sich, hat Audrey Rose eigentlich keine so großen Probleme. Denn sie lĂ€sst sich heimlich, hinter dem RĂŒcken ihres ĂŒberfĂŒrsorglichen Vaters, von ihrem Onkel zur Gerichtsmedizinerin ausbilden und steckt so manches Mal mit beiden HĂ€nden in einer mehr oder weniger frischen Leiche. Nicht sehr Damenhaft.
Doch eine neue Leiche Ă€ndert alles, denn plötzlich hat sie nicht nur ein bekanntes Gesicht vor sich liegen, nein, auch ein Serienmörder streift mit ungekannter BrutalitĂ€t durch die Straßen Londons.

Nichts fĂŒr sensible MĂ€gen

Also falls du etwas zarter beseitet bist, dann ließ dieses Buch nicht beim Essen. Denn ich musste schon etwas schief grinsen, als der Geruch einer frischen Leiche mit einem Huhn verglichen wurde oder Eingeweide eine nĂ€here Beschreibung einforderten. Die Details sind brutal, herrlich „saftig“ und passen so gut in dieses Bild. Die Mischung aus dem schönen Schein der Gesellschaft und ihren Schattenseiten, welche auch vor angesehenen Familien keinen Halt macht, war grandios. Dazu kamen Erpressung, Drogensucht und ein ungesundes Streben nach medizinischem Fortschritt. All das wĂŒrzen wir mit einem Schuss Liebe und Flirten. Und falls jemand jetzt denkt, dass man zwischen Leichen und Mördersuche nicht romantisch sein kann, sollte Thomas hier wirklich mal erleben.

Ich liebe Thomas!

Thomas ist neben Audrey definitiv eine meiner liebsten Figuren. Er ist, zu dieser Zeit, nicht nur hoch genug entwickelt, um anzuerkennen, dass Frauen die gleichen Arbeiten wie MĂ€nner verrichten können, nein, er lĂ€sst sich von unserem MĂ€dchen auch zu so manch dummer Idee verlocken. Manchmal gehen die richtig schief und er hat einen tollen Spruch auf Lager. Seine Art ist dabei aber auch nicht ganz einfach, denn er schafft es in den unpassendsten Momenten absolut romantisch zu sein oder durch seine gefĂŒhllose Art Leuten gehörig gegen den Kopf zu stoßen. Dass das aber alles GrĂŒnde hat, fand ich toll. Es machte ihn so authentisch.

Aber es gab noch andere tolle Figuren. Da wÀre Audreys etwas exzentrischer Onkel oder ihre Cousine und Tante. Einen Polizeichef mit etwas spezielleren Motiven und auch ihren Bruder will man einfach knuddeln. Dazu die tolle AtmosphÀre und das ganze Setting.  SelbstverstÀndlich hat sich die Autorin ihre kreative Freiheit genommen, hat sich aber die Zeit genommen, am Ende des Buches diese Dinge nochmal aufzuzÀhlen. Toll! Hier steckt viel Liebe zum Detail drin. So fand ich im ganzen Buch nur zwei Kleinigkeiten, an denen ich etwas hÀngen blieb, , aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.

Stalking Jack the Ripper schafft etwas, was ich bei so einigen historischen Krimis vermisste. Diese Mischung aus tiefem Charakter, tollem Setting, lebendiger Welt UND einem blutig-brutalen Kriminalfall, der wirklich an die Seiten fesselt. Dazu der authentische Bezug zu Jack the Ripper. Sogar die Liebesgeschichte hĂ€tte nicht besser hineinpassen können, und vielleicht war es gerade diese Mischung, die mich so begeistert hat. Meine Vorfreude auf Band 2 ist auf jeden Fall groß!

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Leni
Leni
1 Jahr zuvor

Huhu liebe Ruby,

man hört deine Begeisterung so stark aus dieser Rezension heraus. Wie schön, dass es dich so von sich ĂŒberzeugen konnte. Gerade, die blutigen und saftigen Leichenbeschreibungen, sind ja doch nicht fĂŒr jeden Leser etwas. Mich haben die detaillierten Beschreibungen am Anfang noch ĂŒberrascht, aber es hat richtig gut zu dem Roman gepasst.

Ich habe ja auch die vielen Details aus dem damaligen Jack the Ripper Fall sehr gemocht. Das hat die Leseerfahrung fĂŒr mich nur authentischer gemacht.

Tolle Rezension, der ich mich gut anschließen kann. =)

Ganz liebe GrĂŒĂŸe
Leni

Elena
Elena
1 Jahr zuvor

Huhu liebe Ruby,
okay, es kommt auf die WuLi – es reizt mich schon lĂ€nger.
LieGrĂŒ
Elena

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