Titel: Sieben schwarze Klingen | Autor*in: Sam Sykes | Genre: Fantasy |
Verlag: Pieper| Erscheinungsdatum: 31.8.2020 | Seitenzahl: 688 Seiten
| Preis: 9,99 Euro eBook

Das wĂŒste Land Scar, gelegen inmitten dreier verfeindeter Reiche, ist die Heimat von Vagabunden, Magiern und Verbrechern. Der perfekte Ort fĂŒr einen Rachefeldzug. Bewaffnet mit einer magischen Pistole, einem Schwert namens Jeff und einer Flasche Whiskey zieht die gefĂŒrchtete Söldnerin Sal durch das Land, auf der Suche nach den MĂ€nnern, die ihr alles genommen haben: Ihre Magie, ihren Namen und beinahe auch ihr Leben. Als sie auf eine Liste stöĂt, die die Namen von sieben ihrer Widersacher enthĂ€lt, ahnt sie nicht, dass sie schon bald mitten in einen tödlichen Kampf gegen schwarze Magie, Monster und sieben Magier mit schwarzen Klingen geraten wird.

Das habe ich jetzt irgendwie nicht erwartet.
Vielleicht hĂ€tte ich mich geschmeichelt fĂŒhlen sollen, dass Richterin Karthrien es fĂŒr angemessen hielt, einen nur fĂŒr mich einzusetzen. Vielleicht wĂŒrde ich das auch tun, soabld ich damit durch war, mir in die Hose zu machen. Aber als Karthrien sein langes Schwert zog und den Vogel in meine Richtung lenkte, dachte ich nur noch daran, mich zu ducken.
Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mich mit Tanja von BĂŒcher&Kaffee darĂŒber geredet, wie schlecht wir beide doch darin sind, Sub-Leichen einfach mal aus dem Regal auszusortieren. Wer weiĂ immerhin, welche Geschichten da einem entgehen. Immerhin gab es ja mal etwas, was einem an diesem Buch gereizt hat. Als ich dieses Buch aus dem Regal gezogen habe, wusste ich es noch nicht. Zehn Seiten spĂ€ter war ich komplett verloren in der Geschichte. In den Intrigen, Sals groĂartigem Charakter und den Mengen an Blut und Leichen. Und den, wirklich kreativen, Beleidigungen, welche sich die Figuren so an den Kopf werfen. Hier kann man noch etwas lernen. Und was in manchen BĂŒchern unpassend, irgendwie gewollt oder einfach anstrengend sein kann, passte hier wie die Faust aufs Auge. Denn diese Welt ist rau, erbarmungslos und voller Feinde. Wer sollte sich also noch mit so etwas Banalem wie Höflichkeit aufhalten?
Ich habe unerwartet viel ĂŒber die Oper gelernt.
Das ist kein Witz. Denn zwischen SalÂŽs unermĂŒdlicher Jagd nach den Magiern greift sie immer wieder auf die Oper zurĂŒck. Und es ist so schrĂ€g sich vorzustellen, wie eine Killerin gemĂŒtlich eine Oper guckt. Oder vergleiche daraus hervorholt. Gleichzeitig passt es aber auch so gut zu Sal und ihrem eben nicht ganz einfachen Charakter. Sie ist schlau, hitzköpfig und zĂ€h. Loyal, auf ihre eigene Art und Weise, und doch irgendwie von UnglĂŒck verfolgt. Und das trifft sie genauso wie ihre umliegende Umgebung. Das kann schon mal zum Untergang der ein oder anderen Stadt fĂŒhren. Aber alleine wegen ihrer verrĂŒckten, halsbrecherischen Art und der Erkenntnis, dass nach einem Krieg vermutlich nur sie und Kakerlaken am Leben bleiben werden, habe ich die raubeinige Söldnerin doch schnell in mein Herz geschlossen.
Aber auch die anderen Figuren waren super. Da wĂ€re der revolutionĂ€re Soldat Cavric, welcher durch Sal gezwungen ist, beiden Seiten des Krieges in die Augen zu sehen. Und auch die Freimacherin Liette, welche in den meisten Dingen nur etwas sieht, was man reparieren kann. Sie und Sal verbindet eine traurige, aufopferungsvolle und gleichzeitig so hoffnungslose Liebe, dass ich nicht weiĂ, wie das zwischen den beiden enden wird. Ob es ĂŒberhaupt so etwas wie ein Happy End in dieser Geschichte geben kann.
Sal erzÀhlt
Der Aufbau der Geschichte ist dabei etwas Besonderes. Wir erleben nĂ€mlich nicht zusammen mit Sal das Geschehen, sondern sitzen mit ihr, kurz vor ihrem Hinrichtungstermin, im Verhörzimmer und lauschen ihrer Geschichte. Und das sorgt nicht nur dafĂŒr, dass sich ziemlich dunkler Humor einschleicht, sondern auch, dass man vergisst, dass wir uns nie sicher sein können, ob Sal alles erzĂ€hlt, was sie bis zum aktuellen Punkt erlebt hat. Ich jedenfalls habe es vergessen, nur um am Ende wirklich ein Ende zu haben, vor dem ich nur den Hut ziehen konnte. Alles griff ineinander, lieĂ genug Fragen offen, damit ich Band 2 haben will, und fĂŒhlte sich doch herrlich rund an.
Jeff
Am Ende muss ich noch drei ganz besondere Dinge erwĂ€hnen, welche dieses Buch zu etwas anderem gemacht hat. Das eine wĂ€re Jeff, es ist SalÂŽs Waffe und ein normales Schwert, bis auf den Namen. Aber es taucht so oft auf, dass man einfach einen echten Bezug zu diesem StĂŒck Metall aufbaut. Besonders da es recht regelmĂ€Ăig in irgendwelchen Körpern steckt, Sals an dieser Stelle nicht ausgeschlossen.
Das zweite wĂ€re SeelengefĂ€hrte. Ein groĂer, Reitvogel mit mĂŒrrischem Charakter und doch einer unerwarteten LoyalitĂ€t gegenĂŒber Sal. Immerhin findet das Tier sie selbst sterbend irgendwo im Busch wieder.â„ Ich liebe diesen stinkenden Vogel total!
Das dritte wĂ€re ihre Pistole. Sie ist magisch und ja, sie lebt. Und sie ist durch irgendeine Abmachung an Sal gebunden. Was da genau zwischen den beiden abgeht, erwĂ€hnt man nur in wohldosierten Dosen und selbst nach Ende des Buches, habe ich das GefĂŒhl, dass da noch viel, viel mehr ist. AuĂerdem liebt sie Chaos und Zerstörung und kann auch ziemlich ungehalten werden. Das zeigt sie Sal auch sehr deutlich, wenngleich ohne Worte. Die Beziehung zwischen der Waffe und Sal ist ĂŒberraschend komplex und ich denke, da wird es noch so manche Ăberraschung geben.

Dieses Buch ist eine blutig-dĂŒstere Ăberraschung. Und zwar eine, bei der nicht nur die ein oder andere Stadt zugrunde geht, sondern der raue Ton und der aufblitzende schwarze Humor viel der Stimmung ausmachen. Falls euch also eine Menge Blut nicht stört, ihr einer genialen Antiheldin nicht abgeneigt seid und ihr dem Charme einer magischen Pistole erliegen wollt, dann schlieĂt euch Sal auf ihrem Rachefeldzug an. Verliert euch zwischen Intrigen, komplexer Magie, alten Rechnungen und einer Menge Feinden.

Kaufen

Schönen guten Morgen!
Ach wie cool! Das hört sich so richtig gut an und genau nach meinem Geschmack!
Das Buch steht eh schon auf meiner Wunschliste, rĂŒckt aber jetzt in der PrioritĂ€t wieder etwas höher đ
Allerdings hab ich noch nichts gehört von den Fortsetzungen, die gibt es ja noch nicht auf deutsch oder? Ein Grund warum ich mit diesem Buch noch gewartet habe, weil ich die Reihe dann doch gerne zeitnah lesen wĂŒrde…
Liebste GrĂŒĂe, Aleshanee
Huhu,
oh ja!!! Ich finde das Buch hat echt zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. đ Obwohl ich nicht sicher bin, ob sie das fehlende noch ĂŒbersetzen werden. Immerhin gibt es Band 1 nicht mehr neu zu kaufen. Die Daumen sind aber gedrĂŒckt, ansonsten wird das vermutlich meine rstes fast 800 Seiten englisches Buch XD
TintengrĂŒĂe von der Ruby
Ah, ok, ich war jetzt neugierig und hab nachgeschaut – Band 2 gibts auf deutsch und Band 3 erschien im englischen „erst“ im Dezember 2022, dann kommt der ja vielleicht auch bald. Ich werde jetzt definitiv die Augen offen halten đ
Hallo liebe Ruby,
ich muss ja sagen, dass mich das Cover und auch der Titel nicht zu 100% angesprochen haben. Auch der Klappentext hĂ€tte das Buch fĂŒr mich jetzt nicht als Mustread ausgezeichnet.
… Und dann kam deine Rezension. Ich habe mich sehr gefreut, dass du an unser GesprĂ€ch ĂŒber SuB-BĂŒcher denken musstest und auch mit diesem Buch gleich eine gute Erfahrung dazu sammeln konntest. <3
Du hast mich ja hier gleich mit mehren Elementen sehr neugierig gemacht. Die Figurenbeschreibung hat meinen Wunsch, mehr ĂŒber das Buch zu erfahren, schon geweckt.
Und dann kamst du mit dem tierischen Sidekick und der lebenden Pistole und da war es dann um mich geschehen.
Ich danke dir fĂŒr diesen Geheimtipp. Das ist definitiv was fĂŒr mich!
Ganz liebe GrĂŒĂe
Tanja :o)
Huhu Tanja,
oh jaa! Du musst es lesen! Ich Ă€rgere mich richtig, das es so lange im Regal stand! Und dann mĂŒssen wir unbedingt darĂŒber sprechen đ Vorallem da es einer der wenigern Fantasy-BĂŒcher ist, die trotz Reihe, einen fĂŒr sich genommenen Schluss unter Band 1 zieht. Rein theoretisch wĂŒrde es wohl auch als Einzelband funktionieren, aber man will einfach noch viel mehr ĂŒber Sal und die Pistole und und und erfahren. đ
TintengrĂŒĂe von der Ruby